Mit dem Adventkonzert gehen traditionell die Montforter Zwischentöne zu Ende, diesmal frostig und fabelhaft im Montforthaus, mit außergewöhnlichen Instrumenten und interessanter Werkauswahl – adäquat der Überschrift „Frost und Fabel“.
Im Tanzquartier O! A Biography mit Orchester, Tanz und Countertenor; in der Hofburgkapelle die Friedensmesse von Johanna Doderer; und in der Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky ein politisches Musiktheater mit dem Kollektiv Untere Reklamationsbehörde – Wien Modern geblockt auf zwei faszinierende, inspirierende Tage.
Beim Begräbnis in Feldkirch wurde das Gemeinsame nicht zu Grabe getragen, weil es gestorben ist – nein, es ist einfach verschwunden. Der Philosoph Philipp Blom hielt die Trauerrede, die Schauspielerin Sophia Burtscher sprach Lesung und Fürbitten, begleitet von entrückender Musik des Duo MA.ORI, im zur Ruhe und Andacht versetzenden Ambiente der Marte.Marte Architekten.
Die Jubiläumsedition der Montforter Zwischentöne bringt Vielfältigkeit und Farbe in den Monat November. Innovative Formate mit Musik, Philosophie und Austausch sind gleichermaßen Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre wie Vorschau in die Zukunft.
Die Inszenierung von Jürgen Flimm, mit beeindruckender Lichtarchitektur anstatt eines Bühnenbildes, hat nach zweiundzwanzig Jahren und über sechzig Aufführungen noch immer höchste Gültigkeit. Die Musik wird unmittelbar zum optisch-emotionalen Erlebnis, Bertrand de Billy trägt am Pult das seine dazu bei.
Die Märchenoper im Jugendprogramm "jung und jede*r" der Salzburger Festspiele will man zurecht nicht auslassen. Diesmal stand Carl Orffs Geschichte von dem König und der klugen Frau im zehnmal ausverkauften Schauspielhaus am Programm. Die musikalische Leitung übernahm wieder Anna Handler, und Regisseurin Giulia Giammona zeigte wie kindgerechtes, fantasievolles Operntheater geht.
Neu einstudiert gelang die Wiederaufnahme Romeo Castelluccis Monumentalinszenierung des Mozart´schen Don Giovanni von 2021 bei den Salzburger Festspielen, unter der musikalischen Leitung des genialen Teodor Currentzis, noch atemberaubender und feinsinniger.
Vier Wochen, dafür noch intensiver und farbenreicher, dauerte das hochkarätige Kärntner Musikfestival „Carinthischer Sommer“. Zum Fest der Sinne mit Klavier, Tanz, Puppenspiel und Licht wurde das „Skrjabin Mysterium – Calling the Spirit“ entwickelt; mit dem ORF Radio-Symphonieorchester und „Soundtrack to the Stars“ gab es den großartigen Abschluss.
Es funktioniert auch logistisch hervorragend: in der Werkstattbühne "Unmögliche Verbindung", das Auftragswerk an Ondřej Adámek; im Seestudio die Uraufführung von Marcus Nigschs "Landkarte eines Verbrechens" und auf der Seebühne die gelungene Inszenierung des "Freischütz" – alles am selben Sonntag.
Raritäten im Festspielhaus, der Opern-Blockbuster am See, beides in höchster Qualität, das macht den großen Erfolg der Bregenzer Festspiele aus. Mit der Inszenierung von Tancredi ist dem Regisseur Jan Philipp Gloger eine schlüssige Transformation aus Zeiten der Kreuzritter zur Drogenszene gelungen, die Emotionen und verhandelte Konflikte ganz im Sinne des Opernstoffs zugänglich macht.