Wie erwartet gewann der der iranische Film "Nader and Simin, a Separation" den Hauptpreis der 61. Berlinale. Einzig Andres Veiels "Wer wenn nicht wir" konnte sich in einem mäßigen Wettbewerb mit Asghar Farhadis packendem Gesellschaftsdrama messen.
Während der temporären Schliessung des Kunstmuseums Winterthur 2008–2010 wurden die Künstler Georg Aerni und Mario Sala beauftragt, Bilder zu schaffen, die im Monatsrhythmus auf die Homepage des Museums gestellt wurden. Damit sollte nicht einfach über die baulichen Veränderungen informiert werden, die Arbeiten waren eine künstlerische Begleitung der Bauarbeiten.
"Spagat! - Design Istanbul Tasarımı" - die zweite von Max Borka kuratierte Designausstellung im Marta Herford- gibt mit Hauptwerken von mehr als 30 Designern, Designbüros und Künstlern erstmals einen umfangreichen Überblick über Istanbuls aufstrebende und außerordentlich aufregende, bisher allerdings noch weitgehend unbekannte Designszene.
Bei der 61. Berlinale treibt der Ungar Bela Tarr in "The Turin Horse" den Minimalismus 150 Minuten lang auf die Spitze, während die Amerikanerin Miranda July mit ihrem federleichten "The Future" beglückt. Dem Dokumentarfilmer Andres Veiel wiederum gelang mit seinem Spielfilmdebüt "Wer wenn nicht wir" ein mitreißendes Zeitbild der 60er Jahre.
Mit reduzierten, aber stets drastischen Mitteln lässt Teresa Margolles (geboren in Culiacán, Mexiko, 1963) Werke von höchster Eindringlichkeit entstehen. Ihre Arbeiten erscheinen oft auf den ersten Blick formal minimalistisch und eröffnen dem Publikum ihre tiefe Emotionalität und Dramatik, wenn es ihrem rigorosen Realismus in der Materialwahl auf die Spur kommt.
Nach der Ausstellung "Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack. Der Kubofuturismus und der Aufbruch der Moderne in Russland" setzt das Museum Ludwig seine Projektreihe zur russischen Avantgarde fort mit einer kabinettartigen Ausstellung seiner Malewitsch Sammlung. Diese ist eine der international größten des Künstlers und wird nun zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder gezeigt.
Die Kunst besitzt seit je ein Sensorium für das Brüchige, Poröse und Fragile des Menschen. Die Bruchlinien des Menschlichen werden in dieser Gruppenausstellung jedoch nicht direkt am Körper verhandelt, sondern an stellvertretenden Architekturen. Die Frakturen und Nahtstellen von Gebäuden bilden Metaphern für die Risse im menschlichen Dasein.
Das Verhältnis westlicher Gesellschaften zum Nahen Osten ist heute vielfach geprägt durch eine ängstliche Distanz gegenüber der fremden Welt. Aber auch romantisierende Vorstellungen mit einer Vorliebe für das Exotische sind noch lebendig.