Friedrich Kiesler - Werkdialoge mit Zeitgenoss:innen

Das Kunsthaus Zug präsentiert die zweite Ausstellung zu Friedrich Kiesler. An der Ausstellung "Kiesler heute" beteiligen sich sechzehn Kunstschaffende unterschiedlichster Generationen und Nationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Sie haben spezifische Werke dafür ausgewählt und schaffen neue, wodurch die dialogische Ausstellung im kollektiven Prozess wächst und sich zur Transformation der ersten Ausstellung "Friedrich Kiesler – Us, You, Me" entwickelt.

Friedrich Kiesler (engl. auch Frederick Kiesler; 1890–1965) war ein interdisziplinärer, österreichisch-amerikanischer Künstler, der vor allem als bedeutender Architekt, Theaterreformer und Designer internationales Ansehen erlangte. Aus Czernowitz (früher Österreich-Ungarn, heute Ukraine) stammend, verbrachte er den ersten Teil seines Lebens in Wien und Europa, bevor er 1926 nach New York zog. Er bewegte sich sowohl im avantgardistischen Wien als auch in der New Yorker Avantgarde-Kunstszene seit den 1920er Jahren. Er war mit prägenden Persönlichkeiten befreundet: von Josef Hoffmann, Adolf Loos, Egon Schiele und Arnold Schönberg über Hans Arp, Theo van Doesburg und Piet Mondrian zu John Cage, Alexander Calder, Marcel Duchamp, Yves Tanguy, Elaine und Willem de Kooning, Ad Reinhardt, Mark Rothko bis hin zu Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Andy Warhol. Dieser intensive und vielseitige Austausch spiegelt sich in seinem interdisziplinären Werk wider, das darauf abzielte, Grenzen und konventionelle Rahmen sowie Genres zu überwinden und die Umgebung einzubeziehen. Sein theoretisch fundiertes bildnerisches Schaffen stellt den Beginn der Environment-Kunst dar.

In der Schweiz ist Friedrich Kiesler bis zur umfassenden Ausstellung "Friedrich Kiesler – Us, You, Me" im Kunsthaus Zug weitgehend unbekannt gewesen. Jedoch inspirierte er bereits zu Lebzeiten und bis heute Künstlerinnen und Künstler weltweit. In New York schätzten ihn beispielsweise Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Andy Warhol, mit denen er befreundet war. Zu den Kiesler-Preisträger:innen der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung gehören Olafur Eliasson, Bruce Nauman und Heimo Zobernig. Sie beteiligen sich an der Folgeausstellung "Kiesler heute – Werkdialoge mit Zeitgenoss:innen" im Kunsthaus Zug.

Passend zum transformativen Kunstbegriff von Kiesler wird sich seine Einzelausstellung "Us, You, Me" nun in eine kollektive Schau verwandeln. Einige Werke von ihm machen Platz für aktuelle Arbeiten von sechzehn Positionen. Vertrer:innen mehrerer Generationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA haben geeignete Werke dafür ausgewählt beziehungsweise schaffen neue Skulpturen und Installationen. Die vielen medialen Facetten von Kieslers Kunst zwischen Malerei, Skulptur und Environment, Display, Design und Architektur sowie inhaltliche Schwerpunkte wie Raum, Mensch und Kultur, Natur und Weltraum, Wahrnehmung und Körper werden so dialogisch angesprochen. Die experimentelle Ausstellung, die mit den Kunstschaffenden zusammen entwickelt wurde, soll neue Erkenntnisse über das Werk von Kiesler aus künstlerischer Sicht vermitteln und die Besuchenden zu eigener Kreativität und Fantasie anregen.

Zusätzlich stellen Olafur Eliasson und Sebastian Behmann, Gründer des Architekturbüros "Studio Other Spaces", Berlin, das Architekturmodell ihres Vorprojekts für die Erweiterung des Kunsthaus Zug vor.

Mit Olafur Eliasson, Heidulf Gerngross, Eric Hattan, Michael Kienzer, Karl-Heinz Klopf, Peter Kogler, Sara Masüger, Bruce Nauman, Christoph Rütimann, Peter Sandbichler, Adrian Schiess, Thomas Schütte, Roman Signer, Kerstin Stoll, Studio Other Spaces, Diana Thater und Heimo Zobernig.

Kiesler heute
Werkdialoge mit Zeitgenoss:innen
Bis 6. Oktober 2024