US-Country-Sänger, Songwriter und Schauspieler Kris Kristofferson †

Der US-amerikanische Country-Sänger, Songwriter und Schauspielstar Kris Kristofferson ist am Samstag im Alter von 88 Jahren friedlich zu Hause auf Maui (Hawaii) entschlafen. Kristofferson galt als einer der bedeutendsten Songwriter aller Zeiten, er schrieb etwa "Me and Bobby McGee" und "Help Me Make It Through the Night". 

Der Enkel schwedischer Einwanderer kam 1936 in Brownsville ganz im Süden von Texas zur Welt. Anfangs widmete er sich der Literatur, mit einem Stipendium für Hochbegabte studierte er im britischen Oxford und wollte zunächst Schriftsteller werden. Als er damit keinen Erfolg hatte, wurde er Hubschrauberpilot beim US-Militär. 

Danach ging er in die Hochburg der Countrymusik, nach Nashville, musste sich dort aber mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Den Durchbruch als Songwriter erzielte er mit „Sunday Morning Coming Down“, den zunächst Ray Stevens interpretierte und der dann 1971 von Johnny Cash an die Spitze der Country-Charts gebracht wurde.

Der von Kristofferson gemeinsam mit Fred Foster geschriebene Song „Me and Bobby McGee" wurde im selben Jahr in der Version von Janis Joplin zum Hit, einige Monate nachdem die Sängerin gestorben war. “Help Me Make It Through the Night“ wurde eine Hitsingle für Sammi Smith und wurde später von Elvis Presley, Gladys Knight, Mariah Carey und anderen  gecovert. Kristoffersons Songs wurden zudem von Musiklegenden wie Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson und Ray Charles gesungen.

Parallel dazu starte Kristofferson seine eigene höchst erfolgreiche und viele Jahrzehnte umspannende Sängerkarriere. 1985 gründete er mit Waylon Jennings, Willie Nelson und Johnny Cash die County-Supergroup "The Highwaymen", die insgesamt drei Alben veröffentlichte.

Doch nicht nur als Musiker und Songwriter war Kristofferson eine Legende, sondern auch als Schauspieler: Seine erste große Filmrolle hatte er 1971 in Dennis Hoppers „The Last Movie“, kurz darauf spielte er in „Pat Garrett jagt Billy the Kid“. 1974 war er in Martin Scorseses „Alice lebt hier nicht mehr“ zu sehen, der seiner Filmpartnerin Ellen Burstyn einen Oscar einbrachte. An der Seite von Barbra Streisand spielte er 1976 in „A Star Is Born“, 1978 folgte der Kultfilm „Convoy“ in dem er den Lkw-Fahrer „Rubber Duck“ verkörperte.

Bekannt war Kristofferson auch durch sein politisches Engagement. Zeitlebens setzte er sich gegen Rassismus ein, in den 1980er Jahren war er ein lautstarker Kritiker von US-Präsident Ronald Reagan und der Außenpolitik in Lateinamerika, als die USA den Kampf gegen linke Politik in El Salvador und Nicaragua finanzierten.