Mit konträren Filmen aus Japan und den USA startete bei der Berlinale das Internationale Forum des Jungen Films: Auf Sono Sions sehr schrägen "Love Exposure" folgte Bradley Rust Grays unaufgeregter "The Exploding Girl".
Mit den Machenschaften einer Großbank steht ein Thema von heute im Mittelpunkt von Tom Tykwers Politthriller "The International", formal erinnert der mit Clive Owen und Naomi Watts hochkarätig besetzte Film aber eher an US-Thriller der 70er Jahre.
Nach dem Aufmarsch der Superstars von den Stones bis Madonna im letzten Jahr scheinen heuer eher die Filmautoren die Berlinale (5. – 15.2. 2009) zu dominieren. Große Namen aus den USA fehlen weitgehend, dafür gibt es neue Filme unter anderem von Theo Angelopoulos, Stephen Frears, Francois Ozon und Hans Christian Schmid.
Wenige Bilder der Schweiz sah man bei den 44. Solothurner Filmtagen. Mehrheitlich in die Ferne, in die Kaukasusregion, nach Lateinamerika oder auf das soziale Engagement von Schweizern im Ausland blickten die Dokumentarfilmer und nichts Schweizerisches hat auch Ursula Meiers hintersinnige Komödie "Home" an sich.
Wurde der Schweizer Filmpreis bislang bei den Solothurner Filmtagen vergeben, so findet heuer die Verleihung erst am 7. März im Rahmen einer vom Fernsehen live übertragenen Gala in Luzern statt. In Solothurn wurden aber die nominierten Filme bekannt gegeben.
Für Medienecho sorgte schon im Vorfeld Carla Lia Montis sehr freie Verfilmung von Schillers "Die Räuber", meldete doch das als Koproduzent fungierende Schweizer Fernsehen, dass es "Räuberinnen" höchstens in einer zensurierten Fassung ausstrahlen werde. – Auch in Solothurn rief die trashige Groteske geteilte Reaktionen hervor.
Wie seit mehr als 40 Jahren werden auch heuer die Solothurner Filmtage in der vorletzten Januar-Woche (19. - 25.1. 2009) einen Überblick über den gegenwärtigen Stand des Schweizer Filmschaffens, über zentrale Themen und formale Entwicklungen bieten.
Zwischen Weihnachten und Neujahr präsentiert das Filmmuseum traditionsgemäß ausgewählte Filme mit den Marx Brothers – seit einigen Jahren in Kombination mit Filmen anderer Künstler. Im heurigen Programm bilden die großen Komiker des frühen Tonfilms das Gegenüber der Gebrüder Marx. Der Zeitraum: 1930 bis 1941, die Namen: W.C. Fields, Stan Laurel und Oliver Hardy, Karl Valentin und Mae West.
Von 1. Dezember 08 bis 7. Jänner 09 widmet sich das Filmmuseum der Screwball Comedy – jenem populären Strang der amerikanischen Filmkomödie, der vom furiosen Kampf der Geschlechter, von schnellem Dialogwitz und exzentrischen Charakteren geprägt ist. Die Screwball Comedy entstand um 1934 im Zeichen der abklingenden Depression sowie der verschärften Zensurbestimmungen in Hollywood.
Im Jahreskreislauf der großen europäischen A-Filmfestivals ist das im spanisch-baskischen San Sebastian/Donostia (18. – 27.9.) das letzte. Nicht ganz kann es vielleicht mit Berlin, Cannes und Venedig hinsichtlich großer Namen mithalten.