Es ist nicht erst ein Phänomen der Postmoderne, dass alte Kunst, vor allem alte Druckgrafik, Künstler fasziniert und zur schöpferischen Auseinandersetzung anregt. Als in den ersten Jahrzehnten des 20.
Willi Baumeister (1889-1955), von den Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt und als "entartet" verfemt, verließ Stuttgart mit seiner Familie 1943. Er fand einen Zufluchtsort in Urach, wo er in einer Zeit der "inneren Emigration" die 64 Blätter zu "Gilgamesch", der ältesten epischen Dichtung der Menschheit schuf.
Mit dem Begriff "Lubok" werden ursprünglich russische Volksbilderbögen des 19. Jahrhunderts bezeichnet – preiswerte Originalgrafik, die auf Jahrmärkten verkauft wurde. Seit 2007 veröffentlichen der Künstler Christoph Ruckhäberle und der Grafiker Thomas Siemon im gleichnamigen Leipziger Lubok-Verlag unter diesem Titel originalgrafische Bücher.
Im Sommer 2000 wurden auf dem Dachboden der Psychiatrischen Landesanstalt Hubertusburg in Wermsdorf bei Dresden ein Dutzend Obstkisten mit tausenden großformatigen Zeichnungen entdeckt: futuristische Raumschiffe, Flugzeuge, aber auch "Rasierklingenschärfer" oder "Eistabletten mit Fruchtsaft". Der Name des Künstlers: Karl Hans Janke, bis dato unbekannt.
Eine Ausstellung des Deutschen Plakat Museums und der Grafischen Sammlung vom 29. Januar bis 3. April 2011 im Museum Folkwang kombiniert die grafischen Serien des Holzschneiders HAP Grieshaber (1909–1981) mit von ihm gestalteten und gedruckten Plakaten. HAP Grieshaber erneuerte nach dem Zweiten Weltkrieg den Holzschnitt und entwickelte ihn zum eigenständigen, monumentalen Wandbild.
Das Leben und Werk Carl Gustav Jungs (1875–1961), des grossen Schweizer Tiefenpsychologen, war in seiner Lebensmitte von Zweifeln und Sinnessuche geprägt. In dieser schwierigen Zeit begann C.G. Jung im Alter von 38 Jahren mit der Arbeit am "Roten Buch". Diese für ihn prägende Lebensphase führte mit den Aufzeichnungen von Träumen und Visionen letztlich zur Essenz seines Lebenswerks.
In Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum in Peking (NAMOC) und im Rahmen des Festivals "Culturescapes China 2010" zeigt das Cartoonmuseum Basel erstmals in der Schweiz in grösserem Umfang aktuelle chinesische Comic-Kunst und ihre wichtigsten historischen Vorbilder.
Was ist Demokratie? Nicht nur in Österreich als tragendes Prinzip der Verfassung verankert, lässt sie sich als Regierungsform mit umfassendem Partizipationsrecht aller BürgerInnen beschreiben. Es genügt ein Blick in die Zeitung, um ein völlig anderes Bild zu erhalten.
Wuchernde phantastische Welten, fiktive Landkarten, überbordende, comicähnliche Bilderzählungen, das Weltwissen abbildende Diagramme, unbewusste Nebenbei-Kritzeleien, die das Seelenleben einfangen: Zeichnung ist ein spontanes und weitreichendes künstlerisches Medium. Unterschiedlichste Realitäten werden ausgebreitet.
Die Zeichnung ist das zentrale Ausdrucksmittel von Marc Bauer. 1975 in Genf geboren, ist der heute in Berlin lebende Künstler durch zahlreiche Ausstellungen mit seinen Bleistiftzeichnungen bekannt geworden. Diese können ebenso aus Serien kleinformatiger Skizzen und Textblättern bestehen wie ganze Wände bedecken.