Die Kolumne von Martina Pfeifer Steiner. Die Architekturpublizistin, Journalistin und Reisende teilt auf Kultur-Online ihre Betrachtungen zur und ihre Begeisterung für Architektur.
Ein anspruchsvolles Inserat: "Renovierungsbedürftiges, seit längerem leer stehendes Haus in Klaus zu vermieten, absolut ruhige Wohnlage mit schöner Aussicht auf das Vorarlberger Rheintal, insgesamt ca. 200 m2. Seit Jahrzehnten wurde allerdings innen und außen so gut wie nichts renoviert.
In Venedig war kein Zimmer mehr frei, also übernachtete ich in Mestre. Ist mir vor einigen Jahren schon aufgefallen, dass man sich hier sehr erfolgreich um Stadterneuerung bemüht und das Zentrum mit viel Aufenthaltsqualität angereichert hat. Ich suchte es nicht, doch plötzlich stand ich vor dem M9 – Museum der Geschichte des 20.
Klagenfurt hat zumindest im Zentrum viel richtig gemacht. "Little-Salzburg“ könnte die Assoziation beim Altstadtspaziergang sein. Dieser ist allerdings sehr kurz, denn überquert man den St. Veiter-, Völkermarkter- oder Viktringer Ring, findet frau sich in baukulturellen Unorten wieder.
Ich wollte über das Nationalstadion in Peking – "Bird´s Nest" – schreiben. Doch nur, weil ich den fünften Teil der wirklich interessanten Monografie von Herzog & De Meuron gerne studiere und mein Sohn soeben als Coach zu den Olympischen Spielen abgereist ist, war ich trotzdem nicht dort.
Was ich immer schon machen wollte in Wien: endlich einmal hinausfahren zur Wotruba-Kirche. Und zufällig erfuhr ich von der aktuellen Ausstellung im Belvedere 21. Museum für zeitgenössische Kunst: "Wotruba. Himmelwärts". Na, das war ja ein intensives Angebot, mich ausführlich damit zu beschäftigen.
Der Italienisch-Konservationskurs an der Piccola Universitá war auch Vorwand, einmal die ganze Woche in Triest zu verbringen. Beim einführenden Vortrag über die Sehenswürdigkeiten sticht der Tempio am Monte Grisa heraus. Am liebsten sprengen würden sie ihn, die Triestiener, erzählt der Stadtkundige.
Es war Anfang der 1980er-Jahre als Günther Domenig das Hochbau Institut an der Technischen Universität Graz übernahm. Zu den spektakulären Lectures mit internationalen Gästen wie Zaha Hadid, Coop Himmelb(l)au mit "Architektur muss brennen" und der Entzündung des Flügels im Universitätshof etc.
Architekturbiennale in Venedig. Zweimal musste ich stornieren, beim dritten Mal, im neuen Jahr, klappte es. Den leeren Markusplatz hab ich nicht erlebt, jedoch die erstmals mäßig besuchte Biennale, trotz Wochenendes. Wo das am deutlichsten spürbar ist? Bei den Toiletten!
Schon wieder Le Corbusier? Bei einer Architekturexkursion nach Südfrankreich unterwanderte sonntags die Gruppe unerlaubterweise die Unité d’Habitation in Marseille. Auf der Dachlandschaft mit Kindergarten, Freilufttheater, Turnsaal und Wasserbecken trafen wir alle wieder zusammen, jede, jeder über ein anderes Schlupfloch eingestiegen ...
Eine ganz besondere Entdeckungsreise geht zu Ende. Das Buch ist fertig. "Rudolf Wäger. Baukünstler. Ein Pionier in Vorarlberg". Der Blick von meiner Dachterrasse auf die gegenüberliegende Seite, wo die letzten Sonnenstrahlen auf das Dorf Übersaxen treffen – vielleicht sind es die großen Glasflächen seines Hauses, die herüberglitzern.