Der Westen hat mit seiner konsumorientierten Überwachungs- und Kontrollpolitik, der massiven Verhaltensweisen-Dauerbeeinflussung anscheinend gewonnen: ohne eigentliche, offene Zensur, ohne ausgewiesene Inquisitionsorgane funktioniert die Selbstzensur als auch das Denunziantenunwesen so gut nie zuvor; die Nazis und Bolschewiki hätten ihre eitle Freude daran gehabt.
Retuschen von Bildnissen oder Texten wurden im Westen früher als besonders infame Praxen totalitärer Regime kritisiert. Was auf den Spielplan gelangte, war nicht nur kulturell bedeutungsreich, sondern auch gesellschaftlich, politisch. Aber besonders die Deutungen, das "Wie" der Inszenierungen, der Interpretationen von Kunst, Theater, Oper oder Literatur war von eminenter Aussagekraft.
Im 2. Weltkrieg drohten die Amerikaner den Japanern mit totaler Vernichtung. Kolloquiale Ausdrücke waren "we will zap them" oder "we nuke them". Die Umgangssprache entäußert eher den wahren Geist bzw. Ungeist, als die formelle, gebildete. "To zap" heißt nicht nur wie im auch von uns übernommenen "zappen" rasch einen Kanal wechseln (channel hopping), sondern erhitzen (Microwave) oder löschen.
Als die Halkların Demokratik Partisi (Abk. HDP, Demokratische Partei der Völker) bei den letzten türkischen Parlamentswahlen über 13% der Stimmen und 80 Parlamentssitze erzielte, war die Positionierung des Gegners der AKP, die erstmals ihre absolute Mehrheit verlor, klar. Der Islamofaschist und Führer der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, würde jede Gelgenheit nutzen bzw.
Sprache und Wirklichkeit hängen unbedingt zusammen. Nicht im Sinne von wahrer Widerspiegelung oder realistischer Abbildung. Kein Wort hat einen direkten Bezug zur Wirklichkeit. Sprache ist ein Symbolsystem, das, wenn auch komplex, nie Wirklichkeit abbildet, sie nie ist. Trotzdem besteht ein Zusammenhang, und zwar im Sozialen, dem gesellschaftlichen Sein, den Lebenswelten.
Etliche Bemühungen unserer Bildungseinrichtungen, aber auch einiger Qualitätsmedien, sind auf eine Art von Animation von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet, sich überhaupt oder mehr traditionellen Medien bzw. Gattungen und Genres zuzuwenden.
Die breit angelegten Jubelfeiern des 650. Geburtstages der Wiener Universität können nicht verdecken, dass es nicht nur dunkle Flecken gibt in ihrer Geschichte, sondern abstoßend dunkle Seiten, die nicht schöngeredet werden können.
Wir leben in Kriegszeiten. An vielen Fronten toben Kriege und barbarischer Terror. Die stereotypen Ereignisse und Berichte erzeugen einen eigentümlichen Gewöhnungseffekt. Wir leben auch in Wirtschaftskriegen. Griechenland ist gegenwärtig das Hauptschlachtfeld. Das Vorgehen der Regierung unter Alexis Tsipras war neu, unerwartet, couragiert.
Die berühmteste Biennale, die von Venedig, erfreut sich regen Zuspruchs und führt das überkommene, obsolete Nationalitätsprinzip weiter, als ob die Kunst und die Künste sich noch nach irgendwelchen nationalen oder gar nationalistischen Kriterien orientierten.
Als 1956 wegen des Russeneinfalls (korrekt: des militärischen Eingreifens der Schutzmacht UdSSR wegen pakt- und staatsfeindlicher Umtriebe) X Tausende aus Ungarn nach Österreich flüchteten, nahmen die Österreicher, trotz Armut und erst jungem Staatsvertrag, bereitwillig Flüchtlinge auf.