1993 fand auf dem Heldenplatz in Wien die größte Demonstration in der 2. Republik statt: das Lichtermeer. 55 Jahre früher schrien frenetisch tausende von Österreicherinnen und Österreicher dem Führer hysterisch jubelnd entgegen. Heute, 26 Jahre nach dem Lichtermeer, hat ein dramatischer Wertewandel stattgefunden. Was damals unmöglich schien bzw.
Ich habe von den Essays des Amerikaners Edmund Wilson (1895-1972), der als wichtigster, eminenter Kritiker des 20. Jahrhunderts gilt, viel gelernt. Seine Arbeiten aus den Vorkriegsjahren faszinieren ebenso wie seine der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ein Hochintellektueller, der sein geistiges europäisches Erbe nicht leugnete, sondern es fruchtbringend weiter entwickelte.
Musikertreffen in Graz. Begeistert berichtet in 3sat die KULTURZEIT vom einmaligen Treffen der Musikeravantgarde, die in der Provinzstadt sich zum Lernen, Austausch und zur Performanz trifft. Wie beim Sport weist die internationale Beteiligung den besonderen Wert aus.
Gegenwärtig bemerken wir eine Renaissance autoritärer Systeme. Rechte, rechtsextreme, faschistoide und faschistische Politiker und ihre Anhänger werden immer lauter, bestimmen in immer weiteren Teilen den öffentlichen Diskurs.
Während meiner Studienzeit wurde am Publizistikinstitut in Wien keine Rhetorik gelehrt. Wer daran interessiert war, musste selbst Material suchen. Man konnte Nachrichtentheorie und andere theoretische Versatzstücke studieren, auch Medienhistorie und dergleichen, nicht aber Rhetorik.
Gewisse Begriffe sind besetzt. Lügenpresse ist so einer, oder fake news und postfaktische Fakten. Einige sind frei, vorläufig zumindest. Wie lange noch? Ich schlage vor, gewisse postfaktische Behauptungen bzw. Zitate, die keine echten sind, aber so aussehen, als "fabelhaft" im Sinne der Fabel, des Märchens, zu benennen.
Man mag ihn mögen oder nicht. Menasse schillerte, trat überall auf, wo sich ihm eine gut dotierte Gelegenheit bot, arbeitete mit hoher finanzieller Unterstützung durch Stipendien und Zuwendungen, die er haufenweise ergatterte, fleißig in Brüssel und Wien und in europäischen Ländern, in Auschwitz und Paris und anderen Orten, die auf der Strecke lagen.
In festgesetzten Intervallen wiederholen Gläubige und Ungläubige religiöse oder religiös basierte Rituale. Viele davon purer Aberglaube, etliche frauenfeindlich und Zeugnis einer Kultur, als die Leibeigenen, das Gesinde, die Mägde und Knechte unfrei hausten, aber innerhalb ihrer Kaste, einer ohne Personalrechte, die Frauen notorisch tieferstellten, ausbeuteten, wie Dreck behandelten.
Wäre Adolf Hitler nicht nach Hitler benannt, sondern nach Schicklgruber, wäre vielleicht vieles anders gekommen. Man stelle sich vor: Grölende Massen, ausgestreckte, erhobene Arme, "Heil Schicklgruber!". Hätte die Wirkung verfehlt. Merkel klingt tauglich, kurz und bündig, wie Putin oder Trump.