"Wider die Macht" - Die Kunstsammlung des DÖW

Die Sonderausstellung im Haus der Geschichte in St. Pölten präsentiert erstmals die Kunstsammlung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Rund 200 Grafiken, Zeichnungen und Ölgemälde besitzt das DÖW. Die Sammlung besteht aus Geschenken Kunstschaffender, die ihre Wertschätzung für die Arbeit des DÖW zum Ausdruck bringen wollten. Die Kunstwerke erzählen von Widerstand, Krieg und Verfolgung zwischen 1934 und 1945 sowie von der künstlerischen Erinnerungsarbeit nach der NS-Zeit.

Unter dem Titel „Wider die Macht“ präsentiert das Haus der Geschichte in St. Pölten die Kunstsammlung des DÖW erstmals umfassend. Auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden rund 150 Werke von über 50 Künstler:innen in einen zeitgeschichtlichen Kontext gesetzt. Bilder bekannter Künstler:innen wie Adolf Frohner, Georg Eisler, Trude Waehner, Alfons Walde, Alfred Hrdlicka, Karl Stojka, Hans Maršálek oder Heinrich Sussmann sind ebenso zu finden wie Werke, deren Urheber:innen in Vergessenheit geraten sind.

Der erste Raum widmet sich der Kunst zur Zeit von Verfolgung und Widerstand. Die Werke zeugen von den oft prekären Verhältnissen, unter denen sie entstanden: Im Spanischen Bürgerkrieg, in Gefängnissen und Internierungslagern wurden mit einfachen Mitteln kleine Skizzen und Zeichnungen angefertigt. Sie erzählen vom sozialdemokratischen und kommunistischen Widerstand gegen das Dollfuß-Schuschnigg-Regime, von Flucht und Verfolgung nach dem „Anschluss“ 1938 aber auch vom bürgerlichen und militärischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus sowie der Internierung in französischen Lagern.

Im zweiten Raum begegnen den Besucher:innen Persönlichkeiten, die sich nach dem Ende des Krieges mit dem Holocaust, dem Nationalsozialismus und den Folgen seiner Gewaltherrschaft auseinandergesetzt haben. Es werden verschiedene künstlerische Zugänge präsentiert, mit erschütternden Erlebnissen und Traumata umzugehen. Manche Künstler:innen dokumentieren ihre Erfahrungen in drastischen Darstellungen, andere verwandeln sie in abstrakte Formen – und wiederum andere wollen mit ihren Bildern künftige Generationen vor bedenklichen Entwicklungen in der Gegenwart warnen, dass sich die Geschichte nicht wiederhole.

Wider die Macht
Die Kunstsammlung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes
Bis 15. Jänner 2023