Joseph Rebell - An der Quelle des Lichts

Joseph Rebell und das Licht Italiens in der österreichischen Kunstlandschaft: Als einer der führenden Künstler seiner Zeit zwischen Wien, Rom und Neapel fing Rebell mit unvergleichlicher Intensität den klaren Himmel und die Wärme der südlichen Sonne in seinen Gemälden ein. Das Belvedere widmet dem bedeutenden Landschaftsmaler eine erste Einzelausstellung.

Joseph Rebell wurde im Jahr 1787 in Wien geboren und wirkte ab 1813 in Neapel und Rom. Seine Arbeiten unterscheiden sich von jenen seiner Zeitgenoss:innen durch eine durchdringende Auseinandersetzung mit dem Licht. Die Landschaften sind vom warmen Licht der italienischen Sonne beschienen. Dies lässt die Ansichten vom Golf von Neapel, von der Küste bei Amalfi oder von den Inseln Capri und Ischia besonders realistisch und natürlich erscheinen. Rebells Gemälde genossen beim kunstinteressierten Publikum in ganz Europa – darunter zahlreiche Aristokrat:innen und Könige – höchstes Ansehen.

Auch der österreichische Kaiser Franz I. erkannte bei seinem Aufenthalt 1819 in Rom die Modernität der Bilder Rebells und beauftragte ihn sogleich mit vier großformatigen Ansichten aus der Gegend von Neapel – sie befinden sich heute im Belvedere. Wenig später holte er den Maler als Direktor an die kaiserliche Gemäldegalerie im Oberen Belvedere. Rebell verwandelte diese von 1824 bis zu seinem plötzlichen Tod im Dezember 1828 mit innovativer Tatkraft von einem Sommerschloss in einen modernen Musemsbau.

Die umfangreiche Schau zeigt etwa siebzig Gemälde und vierzig Zeichnungen, darunter zahlreiche Ansichten aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz, die nun erstmals miteinander verglichen werden können. Der thematische Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Ansichten aus Süditalien, aber auch frühe Zeichnungen von Joseph Rebell werden präsentiert, etwa von den oberitalienischen Seen sowie die arkadischen Landschaften.

Joseph Rebell.
An der Quelle des Lichts
Orangerie, Unteres Belvedere
Bis 13. November 2022
Kuratorin: Sabine Grabner