"CryptoPunk" bezieht sich auf eine spezielle Sammlung von 10.000 einmaligen digitalen Kunstwerken, jeweils 24 x 24 Pixel großen Punk-Köpfen, die als NFTs (Non-Fungible Tokens) auf der Ethereum-Blockchain erstellt wurden. Die Sammlung wurde 2017 von den Entwicklern Matt Hall und John Watkinson von Larva Labs ins Leben gerufen und ist eines der ersten und bekanntesten NFT-Projekte in der Kryptowelt. Die Ausstellung "Art of Punk" im Francisco Carolinum Linz zeigt ausschließlich Werke von Künstler:innen aus der CryptoPunks-Community.
Die ursprünglich kostenlosen CryptoPunks haben sich zu begehrten Sammlerobjekten entwickelt, die heute für hohe Summen gehandelt werden. Was als Experiment begann, hat sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt. CryptoPunks sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Statussymbole, die Identität und Zugehörigkeit in der digitalen Welt signalisieren. Sie sind zu Ikonen geworden, die Authentizität und Exklusivität verkörpern und einen wichtigen Beitrag. Um diese Blockchain-Objekte hat sich eine bemerkenswerte Community gebildet. Darunter befinden sich Pionier:innen im Bereich der Blockchain-Technologie, Entwickler:innen, Kunstsammler:innen ebenso wie Künstler:innen.
Insgesamt 89 Positionen sind in der Schau und in der digitalen Dependance im Metaverse Voxels vertreten, darunter etablierte Künstler:innen wie Tom Sachs oder Beeple, Claire Silver, Pindar van Arman, Gordon Berger oder Ilan Derech genauso wie Pionier:innen der On-Chain-Kunst wie Natealex oder 0xDEAFBEEF.
Rainer Hosch zeigt erstmals sein komplettes Fotoshooting mit dem "Godfather of Punk" Iggy Pop. Tom Sachs ist mit Clarice Starling vertreten, einer von 909 Raketen der Rocket Factory-Serie. Ihren Jungfernflug absolvierte sie am 1. August 2022, ihr digitales Pendant findet sich als NFT im virtuellen Teil der Ausstellung. Auch Gordon Bergers AI Chain Tags verbinden traditionelle künstlerische Techniken mit Algorithmen und schaffen Kunstwerke, die sowohl in die Bitcoin-Blockchain eingeschrieben als auch in Gips eingraviert sind.
0xDEAFBEEF präsentiert mit "Chronophotograph #236" eine Blockchain-basierte Hommage an die fotografischen Experimente von Eadweard Muybridge, während Pindar van Arman in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Kreativität hinterfragt, indem er Roboter einsetzt, die autonom künstlerische Entscheidungen treffen. Kevin Aboschs KI-generierte Bilder lassen eine düstere Zukunft erahnen, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen. Beeple hingegen reflektiert in seinen berühmten Everydays aktuelle gesellschaftliche und politische Themen sowie die NFT- und Crypto-Kultur auf satirische und provokante Weise.
Projekte wie Art Blocks, die erste Plattform für generative Kunst auf der Blockchain, gegründet von Snowfro, oder Dada-art, das von Judy Mam mitbegründete Kollektiv, das Künstler:innen durch innovative Smart Contracts erstmals automatisiert finanziell an Sekundärverkäufen beteiligt, haben neue Maßstäbe für die Kunstwelt gesetzt.
Redlioneye und Dudly haben in ihrer Redlion Gazette über drei Jahre lang wöchentlich dokumentiert, was im NFT-Gebiet passiert. Ihre Arbeit zeigt, wie NFTs nicht nur als Kunstwerke, sondern auch als Werkzeuge zur Dokumentation und Förderung einer digitalen Kultur genutzt werden können. Auch das österreichische Kollektiv CryptoWiener versucht mit liebevoll gepixelten NFTs und einer Portion Wiener Schmäh, das komplexe Thema "Crypto" für jedermann zugänglich zu machen.
Im digitalen Francisco Carolinum (DFC) im Metaverse Voxels kann der virtuelle Teil der Ausstellung besucht werden.
Art of punk
4. September 24 bis 26. Jänner 2025