Antoinette de Jong und Robert Knoth: "Tree and Soil"

Antoinette de Jong und Robert Knoth fotografieren und filmen die umliegende Natur im japanischen Fukushima nach der Nuklearkatastrophe. Vor zehn Jahren wurden dort infolge eines Tsunamis erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe aus dem beschädigten Atomkraftwerk freigesetzt.

Die Arbeit mit dem Titel "Tree and Soil" zeigt in eindrucksvollen Bildern den langsamen Wandel der Umgebung im Verlauf der Jahre. Die Ausstellung in der Garage des "Kunst Haus Wien" umfasst Fotoarbeiten, eine Video-Installation, Interviews und Illustrationen. Die verwendeten Illustrationen stammen aus der Sammlung des Naturforschers Philipp Franz Siebold, die japanischen Holzschnitte von Künstler Keiga Kawahara.

Inspiriert wurden die KünstlerInnen vom japanischen Landschaftskonzept Fukei, das die Schriftzeichen für Wind und Licht kombiniert; zwei Elemente, die sich in einem kontinuierlichen Spiel von Licht und Dunkel verändern. Poetische Panoramabilder zeigen verlassene Dörfer, Felder, landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Wälder und Berge.

Audioaufnahmen mit Wasser- und Vogelstimmen bilden eine Klanglandschaft, über Video wird der Prozess anhand marginaler Veränderungen in den Landschaften sichtbar. Antoinette de Jong und Robert Knoth arbeiten und leben als Künstler_innenduo in Amsterdam. Mit den Medien Film, Fotografie und Installationen behandeln sie komplexe soziale, ökonomische sowie politische Themen. Ihre Arbeiten werden weltweit ausgestellt, so zuletzt auf dem Fotofestival in Lianzhou, China oder im Manggha Museum of Japanese Art and Technology in Krakau, Polen. Die Werke von De Jong und Knoth wurden mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2018 waren sie unter anderem für den Prix Europa sowie für den Prix Ars Electronica nominiert. Ihre 2020 erschienene Publikation "Tree and Soil" war auf der Shortlist des Les Rencontres d’Arles Book Award 2020.

Tree and Soil. Antoinette de Jong & Robert Knoth
20. Oktober 2021 bis 13. Februar 2022