In ihrem visuell berauschenden Animationsfilm erfinden die Polin Dorota Kobiela und ihr britischer Ehemann Hugh Welchman mit nachgestellten Ölgemälden Vincent Van Goghs einen Krimi um den Tod des Wegbereiters der modernen Kunst.
In Claire Denis´ bittersüßer Komödie hält eine 50-Jährige Malerin am Traum von der großen Liebe fest, erfährt dabei aber nicht nur Glücksmomente, sondern auch Enttäuschungen. – Ein federleicht inszeniertes, melancholisches Vergnügen, getragen von einer großartigen Juliette Binoche, die immer wieder in einer einzigen Einstellung zwischen Lachen und Weinen wechselt.
Im Sommer 1967 kam es in Detroit zu mehrtägigen schweren Auseinandersetzungen zwischen Afroamerikanern und der Polizei, die 43 Menschen das Leben kosteten. Kathryn Bigelow konzentriert sich ganz auf die Ereignisse im Algiers Motel und rechnet in ihrem ungemein intensiven und in seiner Direktheit schwer zu ertragenden Thriller wütend mit der weißen Polizeigewalt ab.
Ein klassischer Whodunit ist Agatha Christies 1934 erschienener Krimi, beschränkt sich die Handlung doch ganz darauf, dass Meisterdetektiv Hercule Poirot nach einem Mord im titelgebenden Zug ermittelt. Schon 1974 hat Sidney Lumet diesen Stoff mit Starbesetzung souverän verfilmt, drei weitere Leinwandadaptionen folgten – was kann hier ein weiteres Remake noch bringen?
Francis Lee erzählt in seinem Spielfilmdebüt nicht nur von einer schwulen Liebe auf einem abgelegenen Bauernhof im nordenglischen Yorkshire, sondern auch von einer Selbstfindung und der Härte der Landarbeit. Das leise Drama besticht durch sein sorgfältig aufgebautes Drehbuch, zurückhaltende Inszenierung, natürliche Schauspieler und hervorragende Kameraarbeit.
Ildikó Enyedi erzählt in ihrem mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichneten Spielfilm sanft und poetisch von der Schwierigkeit zweier schüchterner Menschen sich näher zu kommen.
Ein alkoholsüchtiger Polizist und seine junge Kollegin ermitteln in Oslo in einer Frauenmordserie. – Tomas Alfredsons Verfilmung eines 2007 erschienenen Bestsellers Jo Nesbøs evoziert eindringlich die winterlich kalte Atmosphäre, aber Handlungsentwicklung und Figurenzeichnung bewegen sich nicht über dem Niveau eines guten Fernsehkrimis.
Lucas Belvaux deckt am Beispiel einer Krankenschwester, die in einer nordfranzösischen Kleinstadt für die fiktive "Nationale Volksbewegung" kandidiert, pointiert die Methoden rechtspopulistischer Parteien in Europa auf. Zu kurz kommen angesichts des aufklärerisch-belehrenden Gestus allerdings etwas die filmische Erzählung und die Figurenzeichnung.
Denis Villeneuves mit Spannung erwartete Fortsetzung von Ridley Scotts Klassiker bietet packendes und visuell überwältigendes Science-Fiction-Kino, in dessen Kern die Frage nach der condicio humana steht.
Nach vier Jahren Leinwandabsenz kehrt Steven Soderbergh mit einem Spannung und Witz souverän mischenden Heist-Movie, in dem auch sozialkritische Töne nicht fehlen, zurück. – Eine hinreißende Gaunerkomödie, die mit sichtlicher Lust inszeniert und gespielt ist und auch mit markanter Figurenzeichnung punktet.