Forum Frohner - Dialoge

Das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster in Krems-Stein ist dem österreichischen Künstler Adolf Frohner (1934–2007) gewidmet. Impulsgebende Themenbereiche aus Frohners Werk und Wirken werden aufgegriffen und in wechselnden Ausstellungen mit nationalen und internationalen Künstler:innen in Beziehung gesetzt.

2024 jährt sich der Geburtstag des 2007 verstorbenen Künstlers zum 90. Mal. Frohner zählt zu den wichtigsten österreichischen Künstler:innen der Nachkriegsmoderne. Er ist als Mitbegründer des Wiener Aktionismus und für seine expressive Malerei und Zeichnung bekannt. Darüber hinaus wirkte er seit den späten 1970er-Jahren bis in die 2000er-Jahre in unterschiedlichen Funktionen an der Hochschule für angewandte Kunst (heute Universität für angewandte Kunst). Das Forum Frohner widmet 2024 Adolf Frohner zwei Ausstellungen und beleuchtet seinen Wirkungskreis als Lehrer.

"Anlässlich seines 90. Geburtstags setzt sich das Forum Frohner mit dem Wirken Adolf Frohners als Leiter der Meisterklasse für Malerei auseinander. Die diesjährige zweiteilige Ausstellungsreihe im Form Frohner zeigt Arbeiten ehemaliger Student:innen. Einerseits werden Maler:innen verortet, die einen Bezug zur künstlerischen Position Frohners aufweisen. Anderseits wird der Bogen bis zu Gegenpositionen zu Frohner gespannt. Mit der Gegenüberstellung eines Frühwerks zu einer aktuellen Arbeit macht die Schau zudem Brüche und Wandlungen in der Entwicklung von der Studienzeit bis heute sichtbar", betont Elisabeth Voggeneder, Kuratorin und künstlerische Direktorin des Forum Frohner.

Adolf Frohner war als Künstler Autodidakt. Er besuchte einzig in den 1950er-Jahren den legendären Abendakt bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zwei Jahre nach seiner Personale bei der Biennale Venedig 1970 wurde er an die Hochschule für angewandte Kunst (heute Universität für angewandte Kunst) berufen.

Zunächst war Frohner als außerordentlicher Professor für Aktzeichnen tätig, erlangte 1976 die ordentliche Professur, übernahm in der Folge unterschiedliche Abteilungen und Positionen, bis er ab 1985 die Meisterklasse für Malerei innehatte. Die Aufnahme in seine Klasse war wenigen vorbehalten, die Atmosphäre geprägt von großer Freiheit und Selbstermächtigung.

An der Angewandten wirkte Frohner unter anderem als Prorektor und wurde anlässlich des Wechsels des Hauses von der Hochschule zur Universität auch Professor für Malerei und Leiter des Instituts für Bildende Kunst. 2002 blieb er trotz Emeritierung für weitere drei Jahre lehrend in der Malereiklasse. In den drei Jahrzehnten seiner Tätigkeit an die Hochschule für angewandte Kunst traf er auf eine Vielzahl junger Künstler:innen und wirkte so für mehrere Generationen prägend. Er organisierte Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten und europaweite Exkursionen zu Museen und Ateliers. Er setzte sich mit Ausstellungen und Publikationen auch für die Positionierung seiner Studierenden ein.

In der zweiteiligen Ausstellungsreihe im Forum Frohner sind Werke von Künstler:innen zu sehen, die in der Meisterklasse Adolf Frohners studierten und deren künstlerischer Weg sozusagen bei Frohner begann. Heute zählen sie zu den etablierten österreichischen Künstler:innen.

Die aktuelle Ausstellung „Dialoge“ ist der erste Teil der Reihe. Sie legt den Schwerpunkt auf neun Studierende der Meisterklasse in den 1980er- und 1990er-Jahren, die einen Bezug zur künstlerischen Position Frohners aufweisen. Diese Zeitspanne wird in Österreich als Phase der wiederentdeckten Malerei wahrgenommen. Die Geste des Malens, die Farbe an sich und die Beziehung zum Gesehenen stehen im Blickpunkt der Kunst.

Forum Frohner - Dialoge
Bis 20. Oktober 2024