Treidelpfade

Im Anschluss an die Ausstellung Ferdinand Hodler und Cuno Amiet, in der hauptsächlich Werke bis 1918 gezeigt wurden, präsentiert das Kunstmuseum Solothurn unter dem Titel "Treidelpfade" gegenständliche Schweizer Malerei von 1920 bis 1970. In diese Zeit fallen nicht nur das mittlere und späte Schaffen von Cuno Amiet, sondern auch viele Werke seiner Schüler, etwa von Ernst Morgenthaler.

Manche Schweizer Maler der damaligen Jahrzehnte folgten Amiets Kunst fast wie auf Treidelpfaden, begleiteten den "starken Strom". Der Ausstellungstitel bezieht sich auf diese das Flussufer säumenden Wege, auf denen einst die Treidler mit ihren Pferden die Lastkähne flussaufwärts zogen.

Nach Amiet stellten Max Gubler (1898–1973) oder Alberto Giacometti (1901–1966) ähnlich starke Figuren dar. Sie erzeugten Strömungen, von denen sich die jungen Künstler mitziehen liessen, auch Solothurner Maler wie Hans Jauslin (1909–1958) oder Rolf Spinnler. Bemerkenswert breit ist die Malerei der Romandie vertreten, u. a. mit Gemälden von Hans Berger (1882–1977), Maurice Barraud (1889–1954), Eugène Martin (1880–1954) oder Alexandre Rochat (1895–1981). Neben bekannten Namen finden sich in der Ausstellung auch solche, die heute weitgehend vergessen sind. So kann die Ausstellung nicht nur mit Überraschungen und Entdeckungen aufwarten, sondern zugleich als ein kleines Lehrstück über Kunst und Karriere, Kapitäne und Treidler dienen.

Treidelpfade
Gegenständliche Schweizer Malerei
aus der Sammlung (1920 bis 1970)
23. Juni bis 19. August 2012
Ganzes Parterre