Techno als Soundtrack der Befreiung und der Flucht

Die Ausstellung "Techno" im Museion kreist um die Begriffe "Freiheit", "Kompression" und "Erschöpfung" und stellt die Techno-Erfahrung in den Mittelpunkt, die hier zu einem Objektiv wird, durch das zeitgenössisches Leben und soziale Ordnung erfasst werden.

Eingeladen wurde eine internationale Gruppe von Künstler_innen, Denker_innen und Produzent_innen, um zu untersuchen, inwieweit – mit Techno verbundene kulturelle Phänomene mit der Art und Weise verknüpft sind, wie wir heute Identität erfahren.

Das Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen - präsentiert mit "Techno", das erste Kapitel des Langzeitprogramms "Techno Humanities", das die gesamte Institution mit einbezieht. Es werden Themen zusammengetragen, die sich aus der Konfrontation zwischen Mensch, Ökologie, Technologie und Wirtschaft ergeben. "Techno" umfasst eine internationale Gruppenausstellung, die das gesamte Gebäude des Museums einnimmt.

Mit seinen mehr als 120 maschinell erzeugten Beats pro Minute ist Techno die ultimative Würdigung der Automation. In den 1980er Jahren trifft der Techno-Mainstream fast zeitgleich auf die Vorboten des globalen Freihandels und der De-Industrialisierung. Seitdem sind Automation, Beschleunigung und die wachsende Kluft zwischen Online- und Offline-Erfahrungen in den Alltag der globalen urbanen Gesellschaftsschichten eingezogen. Parallel dazu verfolgen freiberuflich tätige Arbeitskräfte einen Lebensstil, in dem sich hohe Produktivität und kalkulierte Befreiung abwechseln. Techno-Musik ist eng mit diesen Prozessen verknüpft und kann sowohl als Widersacher wie auch als Komplize postindustrieller Lebenswelten gesehen werden.

Techno
Kurator: Bart van der Heide
Bis 16. März 2022