Das Œuvre des weitgehend vergessenen Basler Künstlers Rudolf Maeglin (1892 – 1971) wird in einer ersten Museumsausstellung gewürdigt. Rudolf Maeglin war 1933 Gründungsmitglied der bekannten Basler Künstlervereinigung "Gruppe 33". Seine Bilder und Holzschnitte zeigen das Leben der Arbeiter auf den Baustellen und in den Fabriken.
Ein Umfeld, das Maeglin gut kannte, war er nach Aufgabe seiner Anstellung als Assistenzarzt doch einige Jahre aus Überzeugung als Handlanger und Hilfsarbeiter auf dem Bau und in der chemischen Farbindustrie tätig, bevor er ab 1936 ausschliesslich malte.
Maeglin, der einer grossbürgerlichen Basler Familie entstammte, hat aus seiner anti-bürgerlichen Seite keinen Hehl gemacht. Doch seine Arbeiter-Bilder sind nie pathetisch, monumental oder propagandistisch. Es gelang ihm den Arbeiter seiner Zeit in seiner Einfachheit und Würde, aber auch unter den harten Arbeitsbedingungen zu porträtieren.
Maeglins Bilder zeigen die städtebauliche und industrielle Entwicklung in Basel, wie sie sich in der ganzen Schweiz vergleichbar vollzog und doch nur von wenigen Künstlern aufgegriffen und über Jahre hinweg verfolgt wurde. Seine Bilder sind weit mehr als persönliche Dokumente des Auf- und Umbruchs. Bei aller vermeintlichen "Naivität" und Einfachheit verraten sie ein besonderes Interesse für die elementare Kraft der Farben und für klare Strukturen auf der Motivgrundlage der modernen Industriewelt.
Die aufwändig recherchierte Ausstellung lädt mit rund 150 Werken und Dokumentationsmaterial aus öffentlichem und privatem Besitz zur Entdeckung eines unbekannten Schweizer Künstlers ein.
Rudolf Maeglin – Farbarbeiter
Zu Maeglin. Werke aus der Sammlung
17. März bis 20. Mai 20112