Kazuko Miyamoto ist eine wichtige Protagonistin der Kunstszene der New Yorker Lower East Side, die ihre japanische Herkunft mit westlichen Kunstpraktiken in Verbindung setzt und so die Grenzen der Minimal Art erweitert.
Die Einzelausstellung im Obergeschoss des Belvedere 21 ist die bisher größte internationale Retrospektive von Kazuko Miyamoto (geb. 1942). In der zirkulär und symmetrisch angelegten Ausstellungsarchitektur begleiten sieben kurze Texte die Besucher:innen, deren frei wählbare Wege durch die Schau keinem vorgegebenen, streng chronologischen oder thematischen Ablauf folgen.
Miyamotos vielschichtige und radikale Arbeiten widersetzen sich einfachen Kategorien und Zu-schreibungen: Sie haben ihren Ausgangspunkt im Minimalismus, gehen aber über dessen strenge geometrische Abstraktion hinaus. Ihre eindrucksvollen String Constructions - zwei- und dreidimensionale Arbeiten aus Hunderten, manchmal Tausenden von Nägeln und Baumwollfäden - vermitteln ebenso wie ihre späteren Arbeiten aus gedrehten Papierseilen und bemalten Kimonos trotz ihres ephemeren Charakters eine starke, körperbezogene Präsenz im Raum.
Die Ausstellung umfasst rund 120 Exponate aus dem Zeitraum von den späten 1960er bis in die 2010er Jahre. Zu sehen sind frühe Gemälde, Fotografien, Zeichnungen, Installationen und zentrale String Constructions der Künstlerin - wie die rund drei Meter hohe, zweiteilige Arbeit "Black Poppy" oder die ebenso großformatige Arbeit "Trail Dinosaur", die 1979 mit einer Performance der japanischen Tänzerin Yoshiko Chuma eröffnet wurde und nun erstmals wieder zu sehen ist.
Kazuko Miyamoto
Bis 2. März 2025