Pfalzpreis für Malerei 2012 - Preisträgerausstellung

Der Bezirksverband Pfalz hat 2012 den Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Malerei ausgeschrieben und in Form eines Hauptpreises und eines Nachwuchspreises vergeben. Mit dem Preis verbunden ist eine Einzelausstellung der Preisträger im mpk. Pfalzpreisträger ist der 1979 in Bad Dürkheim geborene und heute in Düsseldorf lebende Maler Josef Rosalia Hein (ehem. Josef P. Werner), dessen Werk "Oria – Reise in die Vergangenheit" mit der Auszeichnung gewürdigt wurde.

Seine große narrative Kraft, die zu zahlreichen Vermutungen und Geschichten anregt, überzeugte die Jury. Nachwuchspreisträger ist Daniel Odermatt, 1983 in Speyer geboren und heute in Schifferstadt lebend. Er arbeitet figurativ in fotorealistischem Stil und setzt diese Komponente in Beziehung zu flächig-abstrakter Malerei seiner Hintergründe.

Im Schauraum des mpk präsentiert Josef Rosalia Hein eine Suite von zehn großformatigen, teilweise mehrteiligen Gemälden, Hauptwerke seiner seit 2005 entstehenden Werkgruppe mit dem Titel Finsternis wirft keine Schatten. Der Künstler nimmt damit Bezug auf das gleichnamige, autobiographische Buch des jüdischen Schriftstellers und Auschwitz-Überlebenden Arnošt Lustig, der darin die Flucht zweier jüdischer Jungen aus einem KZ-Transport schildert.

Heins dadurch inspirierte intensive künstlerische Auseinandersetzung mit NS-Diktatur und Holocaust zeigt sich beispielsweise in der friesartigen Arbeit Deutsches Theater, von der gleichzeitig motivische Versatzstücke in die Nachkriegszeit weisen. Die Werkgruppe ist farblich durch ein fluoreszierendes Neongelb bestimmt, das eine charakteristische, beeindruckende Lichtwirkung auf dunklem Grund erzielt und damit ihren Titel illustriert.

Seine künstlerische Ausbildung erhielt Hein 2003-2010 zuerst an der Kunsthochschule Kassel, dann am Sichuan Fine Arts Institute Chongqing (VR China) und an der Kunstakademie Düsseldorf, dort von 2008 an als Meisterschüler von Markus Lüpertz.

Das Obere Foyer des mpk wird von Daniel Odermatt mit einer Auswahl jüngst entstandener Werke bespielt, deren verbindendes Thema zwischenmenschliche Beziehungen sind. Der Künstler entwickelt seine Bilder aus inszenierten Fotografien seiner Freunde und Bekannten – daraus hervorgehende digitale Skizzen dienen der abschließenden malerischen Umsetzung. Odermatts Personal agiert schweigsam und isoliert vor distanzierten Farbräumen, arrangiert sich in illusionistischem Realismus zu psychologisch mehrdeutig angelegten Bildszenen.

Odermatt studiert seit 2005 an der Universität in Landau und ist seit 2011 Masterstudent am dortigen Institut für Kunstwissenschaft und bildende Kunst.

Pfalzpreis für Malerei 2012
30. Juni bis 4. August 2013