Laurids Ortner & Manfred Ortner: "bis übermorgen"

Laurids und Manfred Ortner eroberten als Haus-Rucker-Co gemeinsam mit Günter Zamp Kelp, Klaus Pinter und Caroll Michels in den 1960er- und 1970er-Jahren die internationale Kunstszene. Sie experimentierten mit bewusstseinserweiternden Raumobjekten und erschlossen mit ihrer „provisorischen Architektur“ den öffentlichen Stadtraum als urbanes Versuchsfeld. Visionär verhandelten sie damals Themen und Motive wie Umweltzerstörung oder die „Zweite Natur“ als künstliches Habitat, die heute aktueller denn je erscheinen.

In den 1980er-Jahren wurden die provisorischen Architekturkonzeptionen zunehmend von dauerhaft nutzbarer Baukunst abgelöst. 1987 gründeten die Brüder schließlich das Architekturbüro Ortner & Ortner aus dem sich 2011 O&O Baukunst mit den Partnern Roland Duda, Christian Heuchel, Florian Matzker und Markus Penell formte. Zuvor Erprobtes wurde nun auf konkrete Bauaufgaben angewandt, auf Gebäude mit dem Anspruch langfristiger Gültigkeit. Mit der SLUB in Dresden oder dem Museumsquartier in Wien schufen sie Ikonen der europäischen Baukultur.

Die spektakuläre Retrospektive im Francisco Carolinum zeigt auf zwei Stockwerken alte wie neue Werke von Ortner & Ortner. Für die Ausstellung entwickelten die Künstler monumentale Objekte, die Motive und Themen aus den 1970er- und 80er-Jahren aufnehmen, variieren und neu interpretieren. Dabei entstanden neue Werke am Schnittpunkt zwischen Architektur und Skulptur. Ergänzend illustrieren Modelle, Zeichnungen und großformatige Öl- und Pastellbilder ihre Ideenwelt von damals, heute und übermorgen.

bis übermorgen
Laurids Ortner & Manfred Ortner
Von Haus-Rucker-Co zu O&O Baukunst
7. April bis 7. August 2022