Erstmals in Deutschland zeigt das Museum Kurhaus Kleve eine neue Werkgruppe von Jannis Kounellis: großformatige Malereien mit Teer auf Papier bzw. Leinwand. Es wird die erste museale Einzelausstellung dieses führenden Vertreters der Arte Povera in Nordrhein-Westfalen seit 1997 sein. Kurator der Ausstellung ist Rudi Fuchs.
Kounellis’ neue Arbeiten zeigen eine ausgeprägt skulpturale Auffassung von Malerei. Es handelt sich um Bilder, die ohne Pinsel und ohne die Möglichkeit von Korrekturen geschaffen werden. Ein Mantel wird in Teer getaucht und dann auf große Büttenpapiere oder auf Leinwände gedrückt, die auf Stahlplatten aufgezogen sind. Der einzigartige Abdruck, der zurückbleibt, wenn der Mantel wieder abgenommen wird, ist gleichermaßen Zeugnis einer unmittelbar physischen Handlung wie einer geistigen Haltung.
Mit der neuen Werkgruppe der Teerbilder schlägt Kounellis einerseits ein neues Kapitel seiner Kunst auf, andererseits kehrt er zurück zu seinen Ursprüngen. Dies wird dadurch unterstrichen, dass eine Auswahl herausragender älterer Arbeiten in die Ausstellung einbezogen wird, die die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Bedeutungen der Farbe Schwarz und das Thema von Feuer, Rauch und Hitze in Kounellis’ Werk andeutet.
Jannis Kounellis wurde 1936 in Piräus / Griechenland geboren und lebt seit 1956 in Italien. Seine Ausstellung setzt die Linie von Präsentationen zur italienischen Arte Povera fort, die bisher Einzelausstellungen von Mario Merz, Giovanni Anselmo oder Giuseppe Penone umfasst.
Jannis Kounellis
11. September 2011 bis 29. Januar 2012
