Nach der langen Pause präsentiert das Traklhaus in Salzburg zwei neuen Ausstellungen.
Die Arbeiten von Gerlind Zeilner schwanken zwischen Abstraktion und Figuration und beeindrucken oft durch kräftige Farbigkeit. Dabei dient ihr meist die Zeichnung als Skizze und Vorläufer für die Malerei, Zeichnung ist für Gerlind Zeiler aber auch ein eigenständiges Medium. Durch Farbgebung, Handschrift und malerische Gesten erzeugt die Künstlerin eine bestimmte Atmosphäre, die manchmal kräftig und heiter und dann wieder angespannt und gedämpft wirkt. Bunt oder farbkräftig bedeutet bei ihr keineswegs immer fröhlich. Dabei scheinen die Bilder oft bewusst "unfertig". Durch diese offenen Stellen, die erst durch den Betrachter in Gedanken vervollständigt werden, bekommt die Malerei etwas Lebendiges. Die Werktitel bestehen meist aus einem einzigen Wort, welches als Ausgangspunkt verstanden werden kann, aber auch als "Erweiterung" des Bildes.
Im Traklhaus-Studio sind unter dem Titel "Nicht unbedingt eine Leinwand" Bilder und die Video-Arbeit von Gregor Eldarb zu sehen. Ausgangspunkt des Videos "Dünner als zwei Zehntausendstel eines Millimeters" sind die gestaltungsbildenden Prozesse der Natur. Inspiriert ist die Arbeit unter anderem von dem deutschen Architekten Frei Otto. In seiner Arbeit ging es ihm um eine intelligente, leichte und nachhaltige Form des Bauens, die ihre Gestaltungs- und Konstruktionsformen der Natur entlehnt.
Für seinen Film hat Gregor Eldarb Rahmen bzw. Objekte gebaut, auf denen Seifenfilme hängen. Auf diesen unterschiedlichen Objekten sind Spiegelungen von Images auf einem Monitor (Filme, Abstraktionen, kunsthistorische Gemälde) zu sehen. Maßgeblich für die Ästhetik der Arbeit sind sowohl die typischen Bubble-Bewegungen von Seifenblasen, als auch die Regenbogenfarben, die durch die Interferenz von Lichtwellen an der dünnen Seifenhaut entstehen.
Gerlind Zeilner wurde 1971 in Mödling geboren, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Malerei und Graphik bei Gunter Damisch an der Akademie der bildenden Künste in Wien und übernahm 2017 dort die Leitung des Aktzeichnens. Neben zahlreichen Ausstellungen ist Zeilner mit dem Würdigungspreis des Bundesministeriums für Forschung und Kunst (1998), dem Eisler Preis (2005) und dem Salzburger Anton Faistauer Preis (2008) ausgezeichnet worden.
Gregor Eldarb wurde 1971 in Polen geboren,er lebt und arbeitet in Wien. Von 1992 bis 1997 absolvierte er ein Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Seit 2005 tritt er regelmäßig mit Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland an die Öffentlichkeit und stößt auf viel Resonanz. So kann Eldarb auf verschiedene Auszeichnungen und Stipendien verweisen, etwa Wiels Contemporary Art Centre, BKA Studio, International Studio & Curatorial Program New York, USA, Staatsstipendium für bildende Kunst, outstanding artist award u.a.
Gerlind Zeilner
"Malerei und Zeichnung"
Gregor Eldarb
"Nicht unbedingt eine Leinwand"
9. Februar bis 13. März 2021
A 5020 Salzburg
https://www.salzburg.gv.at/themen/kultur/kulturfoerderungen/bildendekunst/traklhaus