Gegenlicht. Kurt Blum – Fotografien

Der in Bern geborene Kurt Blum (1922–2005) gehört zur Avantgarde der Schweizer Fotografie der Nachkriegszeit. Neben zahlreichen Reportagen für illustrierte Zeitschriften schuf er ab den 1950er Jahren immer auch freie künstlerische und experimentelle Arbeiten, die er in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen präsentierte.

Schwerpunkte in seinem Schaffen sind die ab den späten 1940er Jahren entstandenen Künstlerporträts (erstmals 1994 unter dem Titel "Au milieu des artistes" publiziert), grössere Werkgruppen zu den Themen Tanz und Oper ("J’aime l’Opéra", 1962) sowie eine intensive fotografische und filmische Auseinandersetzung mit Industrie und Arbeit (als Buch mit dem Titel "Lebendiger Stahl", 1960). Dabei verstand sich Blum immer als Künstler und kämpfte für die Anerkennung der Fotografie als eigenständiges, künstlerisches Medium. Über das Dokumentarische hinaus suchte er den subjektiven Ausdruck, den atmosphärisch dichten Augenblick, den bewusst gestalteten fotografischen Abzug.

Die Ausstellung "Gegenlicht. Kurt Blum – Fotografien", kuratiert von Martin Gasser, zeigt fast ausschliesslich Vintage-Abzüge, darunter auch eine Reihe von grossformatigen Ausstellungsabzügen, die Blum 1955 für die Ausstellung "Photographie als Ausdruck" im Helmhaus Zürich produziert hat. Daneben geben Kontaktabzüge, Buchmaquetten und andere Dokumente einen vertieften Einblick ins Kurt Blum-Archiv, das seit 2008 von der Fotostiftung Schweiz betreut wird.

Begleitpublikation: "Gegenlicht. Kurt Blum – Fotografien", Limmat Verlag, herausgegeben von der Fotostiftung Schweiz mit Texten von Nanni Baltzer, Martin Gasser, Sylvie Henguely, Thilo Koenig und Fred Zaugg (240 Seiten, ca. 200 Abbildungen in Duplex und in Farbe).

Gegenlicht. Kurt Blum – Fotografien
9. Juni bis 14. Oktober 2012