Frischzelle 13 im Kunstmuseum Stuttgart

Markus Amm stellt sich elementaren Fragen der Malerei: Wie verändert die Grundierung den Bildträger? Wie entsteht mit einfachsten Mitteln eine räumliche Illusion? Was vermag eine gemalte Linie im Gegensatz zu einer Fuge zwischen zwei Leinwänden, die aber optisch wie eine Linie wirkt? Transparent, geschlossen, spiegelnd oder opak – die Oberflächenstruktur ist ein Phänomen, das Amm immer wieder beschäftigt.

Auf eine Leinwand trägt Markus Amm (* 1969) immer wieder Schichten von Kreidegrundierung auf, bis jede Spur des textilen Untergrunds verschwindet. Ein anderes Mal setzt er auf eine kaum grundierte Leinwand zarte Linien und stellt somit den stofflichen Träger ins Zentrum der Wahrnehmung. Auch mit anderen Bildträgern experimentiert er: So entstehen seit Jahren Fotogramme, die aus unmittelbarer Belichtung hervorgehen. Seine minimalistische Formensprache nimmt Anleihen aus dem Konstruktivismus und befragt Positionen der Avantgarde.

In der dreizehnten "Frischzelle" im Kunstmuseum Stuttgart zeigt der in London lebende Künstler vom 16. Oktober bis 12. Dezember Arbeiten aus fünf verschiedenen Werkgruppen sowie eine Wandmalerei. Die jüngst entstandenen Bilder des gebürtigen Stuttgarters überraschen einerseits durch ihre minimalistische Formensprache, andererseits durch die Variationsbreite der Techniken. Amm arbeitet parallel an seinen Werkgruppen und wechselt dabei zwischen kleinen und großen Formaten, Fotogrammen, Collagen und Ölgemälden. Das Spiel des jungen Künstlers mit der optischen Illusion eröffnet – über formale Aspekte hinaus – Fragen über die Möglichkeiten von Malerei.

Frischzelle13: Markus Amm
16. Oktober bis 12. Dezember 2010