Franz Hubmann - Künstlerporträts

Die Albertina widmet Franz Hubmann (1914–2007), einem der wichtigsten österreichischen Bildjournalisten der Nachkriegszeit, eine monografische Ausstellung. Sie konzentriert sich auf Hubmanns Künstlerporträts, die einen zentralen Teil seines Werkes bilden. Die gezeigten Arbeiten stammen aus der Sammlung des ehemaligen Galeristen Helmut Klewan. In ihren wesentlichen Zügen wird diese schrittweise als Schenkung in den Besitz der Albertina übergehen.

Franz Hubmann wurde ab den 1950er-Jahren durch seine Reportagen bekannt. Als Hauptfotograf der 1954 gegründeten Kulturzeitschrift "magnum" prägte er das Erscheinungsbild dieses Magazins, für das er bis 1963 arbeitete, maßgeblich. In seinen einflussreichen Bildstrecken rückte er mit wachem Blick den Menschen ins Zentrum. Bis zu seinem Tod schuf er ein äußerst facettenreiches Œuvre, das nicht nur ein visuelles Zeugnis der Alltags-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Österreichs ablegt, sondern in zahlreichen Porträt-, Architektur-, und Landschaftsaufnahmen auch den Blick über die Landesgrenzen richtet und sich ins kollektive Bildgedächtnis einprägte.

Der Fokus der Ausstellung ist auf Porträts von wegweisenden Künstlerinnen und Künstlern gerichtet, die Hubmann zwischen 1951 und 1999 anfertigte. Eng verbunden mit seinen Reportagefotografien sind auch Hubmanns Porträtaufnahmen aus dem Blickwinkel des Bildjournalisten gestaltet. Er suchte die Dargestellten in der Intimität ihrer Ateliers auf und lichtete sie inmitten ihres Arbeitsumfeldes ab. Einfühlsame Fotografien, in denen die Künstlerinnen und Künstler sich mit ihren Werken präsentieren, stehen neben Momentaufnahmen, die sie selbstvergessen zeigen. Picasso, Giacometti und Warhol hielt Hubmann ebenso in spontanen, unvermittelten Aufnahmen fest wie Lassnig, Rainer oder Kokoschka. In diesen Fotografien stellte er sein Gespür für aussagekräftige Augenblicke und sein Interesse am menschlichen Antlitz unter Beweis. Viele der fotografierten Persönlichkeiten sind mit ihren Arbeiten in der Sammlung der Albertina vertreten.

Helmut Klewan (geboren 1943) eröffnete 1970 seine erste Galerie in Wien, ein zweiter Standort in München folgte bereits 1978. Als Teil der Wiener Kunst- und Kulturszene wurde der Galerist Wegbegleiter und Freund zahlreicher Künstlerinnen und Künstler und verhalf vielen von ihnen durch Ausstellungen in seiner Galerie zu größerer internationaler Präsenz. In Wien blieb der Galerist bis 1984 aktiv, die Galerie in München betrieb Helmut Klewan bis 1999. Seitdem tritt er als kenntnisreicher Sammler und Leihgeber in Erscheinung. In einer großzügigen Geste schenkt Helmut Klewan die in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten aus seiner hochkarätigen Sammlung der Albertina.

Franz Hubmann. Künstlerporträts
Die Schenkung Helmut Klewan
2. Juli bis 10. Oktober 2021