Eröffnung der Albertina Klosterneuburg mit Schwerpunkt Skulpturensammlung

Die Albertina verwahrt als eines der bedeutendsten Museen der Welt 1,2 Millionen Kunstwerke. Diese einzigartigen Kunstschätze erfordern jedoch auch den passenden Rahmen um der Öffentlichkeit adäquat präsentiert werden zu können. Gerade eine Sammlung zeitgenössischer Kunst wie die Sammlung Essl mit ihren zahlreichen Großformaten benötigt den einhergehenden Platz. Die Albertina Klosterneuburg positioniert sich im Unterschied zum ehemaligen Essl-Museum nicht in Relation zu den Wiener Museen: in Wien bespielt die Albertina bereits zwei wichtige Standorte.

Die Wiederbelebung des neuen Standorts in Klosterneuburg ist nicht nur für die Albertina und ihr Ausstellungsprogramm wichtig, sondern bedeutet auch für das Land Niederösterreich und die Kulturnation Österreich eine bedeutende Ergänzung des musealen Angebots. Kein Ort ist für uns dafür besser geeignet als das ehemalige Essl-Museum, dessen Architektur von Heinz Tesar von Beginn an die gemischte Nutzung als Depot und Museum vorgesehen hat.

Mit der Öffnung der Albertina in Klosterneuburg verfolgt die Albertina ein wesentliches Ziel: einen großen Teil der Sammlung nach 1945 der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Sammlung der Gegenwartskunst umfasst heute ca. 65.000 Kunstwerke (Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Photographie, Skulpturen, Videos und Installationen). Jedes Museum, das in die Gegenwartskunst ausgreift – wie die Albertina, nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen Schenkungen – wird aufgrund des Sammlungszuwachs unvermeidlich auch einen zunehmenden Raumbedarf haben.

2014 drohte die Sammlung in die wirtschaftlichen Turbulenzen der Unternehmensgruppe der Familie Essl zu geraten. Noch im selben Jahr konnte die Sammlung Essl unter Mitwirkung von Dr. Hans Peter Haselsteiner in eine neue Besitzgesellschaft eingebracht und damit in ihrer Existenz gesichert werden. Im Juli 2016 wurde das Essl Museum geschlossen.
Die Albertina verfolgt diese Pläne einer gemeinsamen Nutzung in Klosterneuburg bereits seit 2017, als das Haus von Hans Peter Haselsteiner unbefristet angemietet wurde.

Mit der Schenkung der Sammlung Essl wurde auch das ehemalige „Essl Museum“ in Klosterneuburg der Albertina zur Verfügung gestellt. Dieser moderne, preisgekrönte Museumsbau von Staatspreisträger Architekt Heinz Tesar wurde in der Vergangenheit umfassend genutzt – jedoch immer mit der Perspektive als eigenständiges Museum wiedereröffnet zu werden.
Bislang wurde das Gebäude umfassend genutzt: Depot, Restaurierwerkstätten, die Bibliothek für Gegenwartskunst, das Fotoatelier, die Inventarisierungsabteilung für Großformate sowie die Rahmentischlerei befanden sich vor Ort.
Ziel ist, so viele Werke an Österreichischer und internationaler Kunst wie möglich öffentlich zugänglich zu machen: Kunst, die nicht gerade in Ausstellungen an der Albertina oder der Albertina Modern gezeigt werden oder als Leihgaben außer Haus sind, wird der interessierten Öffentlichkeit in Klosterneuburg zugänglich gemacht.

Erstmals wird in Klosterneuburg ein Präsentationsschwerpunkt auf Skulpturen gesetzt: Das zweite Obergeschoss wird schwerpunktmäßig dazu einladen, die bedeutende Skulpturensammlung der Albertina zu entdecken. Werke von Jannis Kounellis, Mimmo Paladino, Gironcoli die Roy Lichtenstein Studiensammlung oder die bedeutende Schenkung von Gipssammlungen von Hans Arp werden hier zu sehen sein. Erstmals wird auch die monumentale Videoskulptur von Marie-Jo Lafontaine ausgestellt. Mit Kennedy Janko und Soli Kiani wurde auch der Diversität in der Skulpturensammlung Rechnung getragen.