Eine Weltreise von Bild zu Bild

Mit dem Zeitalter der Entdeckungen kam auch bei der breiten Bevölkerung die Sehnsucht nach fremden Ländern auf. Dieses neuartige "Fernweh" wurde im 19. Jahrhundert nicht nur durch Reiseliteratur gestillt, sondern auch durch "Zimmerreisen", bei denen spezialisierte Reisemaler Landschafts- und Stadtansichten aus aller Welt präsentierten. Einer der besten und erfolgreichsten Vertreter seiner Zunft war Hubert Sattler, Sohn von Johann Michael Sattler, dem Maler des berühmten Rundgemäldes von Salzburg.

Hubert Sattler tourte durch Europa, um seine "Kosmoramen" vorzuführen. Diese zeigten neben Naturwundern wie den Niagarafällen auch die wachsenden Städte der Welt wie New York, Mexico Stadt oder Kairo. Auf seinen Reisen, die ihn bis zum Nordkap und in den Vorderen Orient führten, skizzierte er viel und kaufte Fotografien. Wieder zu Hause angekommen, dienten ihm die Bilder und Fotos als Vorlagen für eine Serie von großformatigen Gemälden. Erstmals seit langer Zeit ist eine umfassende Auswahl davon in Wien zu sehen.

Hubert Sattler sah die Welt mit den Augen des Forschers und Berichterstatters, seine Kosmoramen unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Galeriebildern, die stärker stilisiert waren. Sattler entwickelte als Maler eine besondere Methode, das Ferne detailgenau zu vergegenwärtigen, ohne ihm den Zauber des Erträumten, Wunschbildhaften zu nehmen.

Sattlers Kosmorama
Eine Weltreise von Bild zu Bild
11. April bis 3. November 2013