Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1918

Das Museum Kunstpalast mit seiner einzigartigen Sammlung von Werken der Düsseldorfer Malerschule zeigt nach mehr als 30 Jahren eine große Überblicksausstellung zu diesem Thema. Der Fokus liegt auf dem internationalen Kontext und der Kontinuität der Malerschule bis in die Moderne. In drei Galerien werden auf einer Ausstellungsfläche von 2300 m2 ca. 400 bedeutende Gemälde mit Szenen aus der Geschichte und Literatur, Landschaften sowie Seestücke, Genreszenen, Stillleben und Bildnisse aus dem eigenen Bestand sowie aus international renommierten Sammlungen präsentiert, die die Qualität und Vielfalt der Künstler rund um die Düsseldorfer Malerschule verdeutlichen.

Mit Blick auf mehrere Generationen zugereister Schüler und im Vergleich mit führenden Malerschulen in Europa und den USA (wie z. B. der Hudson River School) wird erstmals die internationale Ausstrahlung der Düsseldorfer Kunst im 19. und frühen 20. Jahrhundert aufgezeigt. Künstler aus aller Welt zog es an den Rhein, um an der Akademie zu studieren oder Privatunterricht zu nehmen, so etwa den Norweger Hans Frederik Gude, die Finnin Fanny Churberg, die deutschstämmigen US-Amerikaner Emanuel Leutze und Albert Bierstadt, den Schweizer Arnold Böcklin oder den Russen Iwan Schischkin.

Manche blieben nur einige Monate, andere blieben ein Leben lang und prägten das Düsseldorfer Kunstleben. Umgekehrt waren die deutschen Künstler empfänglich für internationale Impulse und arbeiteten bisweilen eng mit den Wahl-Düsseldorfern zusammen. Die internationalen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren grundlegend für die sich wandelnden Anforderungen an Kunst und Künstler. Die Lebens-, Arbeits- und Sozialformen. Aspekte der Vermarktung, Vereinsbildung und Vernetzung schlagen sich auch in den Bildern der Düsseldorfer Malerschule nieder.

In der Nachfolge des seit 1872 als Lehrer für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Akademie tätigen Deutsch-Balten Eugene Dücker fand die Düsseldorfer Malerschule Ende des 19. Jahrhunderts den Weg in die Moderne. Die neue Generation der Düsseldorfer Malerschüler orientierte sich an der Haager Schule. aber zunehmend auch an französischen Vorbildern wie den Impressionisten. Mit dem 1909 von Künstlern, Sammlern und Kuratoren gegründeten "Sonderbund" fand die moderne Bewegung in Düsseldorf ihren deutlichsten Ausdruck, was insbesondere die bedeutenden Ausstellungen dieser Vereinigung mit Beteiligung der europäischen Avantgarde im Düsseldorfer Kunstpalast demonstrieren.

Unter den ca. 400 Exponaten wird nicht nur die Ölmalerei, sondern auch die Vielfalt der graphischen Produktion der Malerschule, von der Entwurfszeichnung bis zum illustrierten Buch, vorgestellt. Hinzu kommen Skulpturen, die den engen Zusammenhang der malerischen und bildhauerischen Produktion in Düsseldorf aufzeigen. Neben dem umfangreichen eigenen Bestand ermöglichen zahlreiche hochkarätige Leihgaben aus internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen eine außergewöhnliche Gesamtschau der Düsseldorfer Malerschule und der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Ein facettenreiches Begleitprogramm zum Thema Düsseldorfer Malerschule in Kooperation mit verschiedenen Institutionen aus Düsseldorf und Umgebung ergänzt die Ausstellung. Es erscheinen ein umfangreicher Ausstellungskatalog und ein Essayband mit Beiträgen ausgewiesener Autoren mit zahlreichen Abbildungen.

Weltklasse
Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1918
24. September 2011 bis 22. Januar 2012