Die hochkarätig besetzte Jury hat im Realisierungswettbewerb für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) im MuseumsQuartier Wien und für die Ersatzflächen des Dschungel Wien eine einstimmige Entscheidung getroffen. Das Siegerprojekt des Architekturbüros O&O Baukunst sieht für den neuen Standort des hdgö ab 2028 einen nachhaltigen Neubau in Holzbauweise vor, der sich mit dem Bestandsbau verbindet. Die Entkernung des Altbaus bietet große, zusammenhängende Ausstellungsflächen. Der Entwurf fügt sich in den freigespielten Klosterhof ein.
Das Haus der Geschichte Österreich im MQ wird über eine Gesamtnutzfläche von mehr als 4.000 m² auf fünf Ebenen verfügen, davon rund 3.000 m² Ausstellungs- und Vermittlungsfläche. Mit dem Neubau kann das hdgö seinem gesetzlichen Auftrag nachkommen und die Geschichte der Republik ab 1848 umfassend darstellen. Das neue Museum im MQ ist die erste inhaltliche Erweiterung des Kunst- und Kulturareals seit seiner Eröffnung im Jahr 2001.
Der Wettbewerb wurde als EU-weiter, nicht offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren und anschließendem Verhandlungsverfahren zur Erlangung eines Planungskonzeptes für die Vergabe von Generalplanerleistungen durchgeführt. Die Jury wählte aus 29 eingegangenen Teilnahmeanträgen 12 aus, 11 Büros gaben ihre Wettbewerbsunterlagen ab.
Die Jury unter der Vorsitzenden Elke Delugan-Meissl entschied sich u. a. aufgrund der klaren Differenzierung zwischen Bestand und Neubau, der ansprechenden Gliederung und Gestaltung des Außenraumes und dem Nachhaltigkeitskonzept für das Projekt des Berliner Büros von O&O Baukunst, geleitet von Markus Penell. Das Büro realisierte in den letzten Jahren mehrere Kulturprojekte, darunter die Probebühne der Berliner Schaubühne, die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, die Sächsische Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek S.L.U.B. Dresden, das Schiffbau - Theater und Kulturzentrum Zürich sowie drei Museumsbauten im MuseumsQuartier Wien.
Der Neubau des hdgö wird aus Holz aus lokaler nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt. Der Altbau wird unter Einhaltung modernster Standards energetisch ertüchtigt, eine Zertifizierung als ein Klimaaktiv Gebäude ist vorgesehen. Die Pflanzung von hitzeresistenten Bäumen und Sträuchern im Hof verhindert die Aufheizung des Bodens und Niederschlagswasser wird wiederverwendet.
Die Bauarbeiten für das Haus der Geschichte Österreich im MuseumsQuartier starten im zweiten Halbjahr 2026. Die Fertigstellung des Museumsbaus ist für 2028 geplant.