Chris Killip im Museum Folkwang

Das Museum Folkwang zeigt einen Werküberblick des Fotografen Chris Killip. Nach der Retrospektive von Joel Sternfeld, einem dezidierten Farbfotografen, stellen das Folkwang mit Killip einen Bildautor vor, für den die Schwarz-Weiß-Fotografie eine Konzentration auf das Inhaltliche bedeutet. Die Ausstellung umfasst 107 Fotografien aus der Zeit 1968-2004, die im Norden Englands entstanden sind.

1946 in Douglas auf der Isle of Man geboren, startet Killip seine fotografische Laufbahn vorerst als Assistent von Adrian Flowers in London und beginnt dann ab 1969, als freier Fotograf zu arbeiten. 1976 ist er Gründungsmitglied der Side Gallery in Newcastle upon-Tyne, wo er als Direktor und Kurator zahlreiche Fotografieausstellungen organisiert.

Seit 1991 ist Killip Professor für Fotografie an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Ab 1973 wurden Killips Fotografien in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt. Mit seinem Projekt "Inflagrante", das 1988 als Buch erschien, erreichte er internationale Anerkennung. Diese Arbeit, in der Killip sein Interesse für die Beziehung des Menschen zu seinem Lebensraum formuliert, entstand als Langzeitprojekt zwischen 1975-1987 im Norden Englands. In dieser Region entstand der größte Teil seines fotografischen Schaffens.

Aus der persönlichen Kenntnis dieser Landschaft und ihrer Menschen entwickelte Killip eine Form der fotografischen Erzählung, die sich zwischen Distanz und Nähe, zwischen sachlicher Beschreibung und subjektiver Stellungnahme bewegt. Dieses Moment der regionalen bzw. sogar lokalen Konzentration hatte bereits in den 70er Jahren der britischen Dokumentarfotografie eine neue Perspektive gegeben, auf die es heute, im Rahmen der globalen Ambitionen, vielleicht gewinngebend ist, zurückzuschauen.

Chris Killip: arbeit - work
4. Februar bis 15. April 2012