Bilder als Appell an die Achtsamkeit

Die Bregenzer Galerie Sylvia Janschek Art Gallery widmet ihre diesjährige Festspielausstellung dem Schaffen der iranisch-deutschen Künstlerin Sudi Khonssari. Die Malerei Khonssaris umfasst farbig-fluide Bildkonzepte und konkretere Bildlösungen, die häufig mit schwarzer oder roter Farbe umgesetzt sind und formal auch Assoziationen etwa zu Mark Rothko wecken. 

Khonssari erblickte 1971 in Teheran der Licht der Welt und lebte ab 1976 in England. 1979 reiste die Familie für einen Besuch in ihre Heimat, als sich im Zuge der Islamistischen Revolution die Grenzen schlossen, sodass eine Rückkehr nach Europa nicht mehr möglich war. 

1983 flüchtete die Familie nach Deutschland, wo Sudi Khonssari an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Jürgen Reipka und Sean Scully zu studieren begann. 

Ein horizontaler Aufbau und die Horizontlinie spielen im Werk der Künstlerin eine grosse Rolle – abstrakte Bilder, in denen es ihr um die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Sein per se geht, um Grenzerfahrungen und um die Ambivalenz von Glück und Schmerz, Krieg und Frieden, Trennung und Liebe, aber auch von Kraft und Hoffnung. 
Die Beschäftigung mit Verlust, Bedrohung und Sehnsucht hat viel mit Khonssaris Biografie zu tun und mit der Erfahrung des politischen Umsturzes im Iran. 
In ihren Bildern, so die Künstlerin, gehe es "um Ursache und Wirkung. Um das Bedrohliche, das von Grenzen ausgeht, und darum, was übrig bleibt von unseren Beziehungen, unseren Begegnungen, unseren Hoffnungen. Meine Bilder sind ein Appell an die Achtsamkeit.“ Denn wie die Menschen miteinander umgehen, scheine ihr in der aktuellen Zeit das Wichtigste zu sein. 

Sudi Khossari: Approach       
Sylvia Janschek Art Gallery, Bregenz       
Bis 30.8.       
Di-Sa 14-18 u.n.tel.V.       
www.janschek.art