Alberto Burri. Das Trauma der Malerei

Den 100. Geburtstag des italienischen Künstlers Alberto Burri (1915 – 1995) feiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit einer umfassenden Retrospektive, die zuvor im Solomon R. Guggenheim Museum in New York zu sehen ist. In dieser Ausstellung werden alle – nach Materialien oder Verfahren benannten – Bildserien Burris vorgestellt. Zu entdecken ist das bildnerische Schaffen eines der innovativsten Künstler der Nachkriegszeit, der folgende Künstlergenerationen nachhaltig beeinflusste.

Mit unorthodoxen Materialien wie Teer, Sackleinen, Eisen oder Plastik revolutionierte Alberto Burri die Malerei und erweiterte das Bild in den Raum hinein. Seine Werke formte er mit handwerklichen Verfahren wie Nähen, Nieten, Heften, Kleben, aber auch Reißen und Verbrennen. Dies zeigt eindrucksvoll das Bild aus Sackleinen "Grande Sacco BS" (1956) aus der Sammlung des Museums.

Burris Schaffen ist in mehrfacher Hinsicht ein Kommentar zum wechselvollen Verlauf des 20. Jahrhunderts, dessen Traumata sich in der Biografie des Künstlers spiegeln: Zunächst als Feldarzt im 2. Weltkrieg tätig, fand Burri in der amerikanischen Kriegsgefangenschaft als Autodidakt zur Kunst und übersetzte seine Erfahrungen in kraftvolle, manchmal auch verstörende Bilder.


Alberto Burri. Das Trauma der Malerei
5. März bis 3. Juli 2016
K21 Ständehaus