32. Österreichischer Grafikwettbewerb 2011

Am 32. Österreichischen Grafikwettbewerb haben 270 Künstlerinnen und Künstler teilgenommen. Die Jurysitzung fand am 18. Juli 2011 statt. In drei Durchgängen wurde die Auswahl der Preise und Ankäufe durch die Juroren bestimmt. Insgesamt wurden 12 unterschiedliche Preise vergeben und zusätzlich 8 Arbeiten für Ankäufe ausgewählt. Für die Entscheidungsfindung der Jury stand bei der Auswahl der Arbeiten im Vordergrund, den kreativen und innovativen Umgang mit dem Medium selbst auszuzeichnen, ohne dabei die intelligente und zeitgenössische Bearbeitung der dargestellten Themen zu vernachlässigen.

Insbesondere die sinnvolle Kongruenz zwischen formaler Gestaltung und inhaltlichen Konnotationen war für die Prämierung und die Ankäufe ein maßgebliches Kriterium. Die ausgewählten Arbeiten demonstrieren eindrücklich das vielfältige Spektrum grafischer Techniken und zeigen, wie diese jeweils aktuell eingesetzt werden können. Das Verbindende der Auswahl zeigt sich in dem fast durchgängigen konzeptuellen Ansatz, der über das Technische des Mediums hinausführt und einen weiten Horizont erzählerischer, politischer, literarischer und sinnlicher Bezüge eröffnet.

Der Preis des Landes Tirol ging an Caroline Heider für ihre subtile Darstellung der Immaterialität und der Flüchtigkeit des Lichts. Ihre eigenwilligen Arbeiten kontrastieren den Einsatz ungebrochener, ästhetisch inszenierter Fotografie durch deren sichtbare Verletzung an der Oberfläche. Gerade in der Widersprüchlichkeit der angewandten Gestaltungsmittel entsteht die den Arbeiten eigene Poesie und anrührende Spiritualität. Um der Bedeutung des Preises gerecht zu werden, hat sich die Leitung der Galerie im Taxispalais entschlossen, den jeweiligen Preisträgerinnen oder Preisträgern des Landes Tirol eine Einzelausstellung auszurichten.

Ein Fördermodell wie der Österreichische Grafikwettbewerb sichert durch Prämierung und Ausstellung den Künstlerinnen und Künstlern sowohl finanzielle Unterstützung als auch die notwendige Aufmerksamkeit einer interessierten Öffentlichkeit. Wichtig ist jedoch gerade die Verbindung der Preise mit einem Ankauf für das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, welche dem Preis die nachhaltige Komponente verleiht. Denn nur durch den Verbleib der prämierten Arbeiten in der Sammlung einer öffentlichen Institution kann die dauerhafte Sicherung und Dokumentation des grafischen Kunstschaffens gewährleistet werden.

32. Österreichischer Grafikwettbewerb 2011
17. September bis 2. Oktober 2011