20 Jahre Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern stellt vom 27. September 2014 an die Werke vor, die von der Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung in den Jahren 2010 bis 2014 für die Graphische Sammlung des mpk erworben wurden. Die Stiftung feiert mit dieser Ausstellung zudem ihr 20-jähriges Bestehen.

Die von Heinrich Lenhardt 1994 ins Leben gerufene Stiftung dient der Förderung der klassischen Verfahren der künstlerischen Originaldruckgraphik vom Beginn des 20. Jahrhunderts an. Zu diesem Zweck werden aus den Zinsen des Stiftungskapitals Arbeiten für die Graphische Sammlung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern erworben. Lebende Künstler, die in den klassischen Graphiktechniken ein breiteres Werk vorweisen, werden hierbei bevorzugt berücksichtigt. Daneben gilt die Aufmerksamkeit jungen, begabten Graphikern, auch aus der Region.

Im Rhythmus von vier bis fünf Jahren werden die Ankäufe der Stiftung in einer Ausstellung präsentiert. Dazu erscheint jeweils ein Katalog, der die Werke dokumentiert, vorstellt und abbildet. Ausstellungen mit den Neuerwerbungen der Stiftung fanden bisher 1999, 2004 und 2009 statt. Die nunmehr vierte Dokumentation der kontinuierlich erfolgten Erwerbungen der Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung zeigt erneut und exemplarisch Ziel und Gewinn dieses bürgerschaftlichen Engagements: Hervorragende Ergänzung und großartige Bereicherung der graphischen Bestände des Kaiserslauterer Museums.

In den mittlerweile 20 Jahren des Bestehens der Stiftung konnte die Sammlung um über 500 Werke von mehr als 70 Künstlern aus 17 Ländern erweitert werden. Darunter finden sich international bekannte und berühmte Namen wie z.B. David Rabinowitch, Antoni Tàpies, Ian McKeever, Eduardo Chillida, John Cage, Sonia Delaunay, Henry Moore u.v.m. Ein Schwerpunkt der Erwerbungen liegt auf der deutschen Kunstszene. Nach dem Wunsch des Stifters gilt daneben besondere Aufmerksamkeit dem Schaffen junger Graphiker wie Massimo Danielis, Phillip Hennevogl oder Alexander Arundell.

Unter den jüngsten Ankäufen, die nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden, befinden sich herausragende Blätter unter anderem von Helmut Dirnaichner, Linda Karshan, Alexander Johannes Kraut, Martin Noël, Sebastian Rug, Shala Safarzadeh und Matthew Tyson. Daneben präsentiert eine weitere Abteilung der Schau frühere Ankäufe der Stiftung und ermöglicht so einen Einblick in die über den Zeitraum von 20 Jahren vollzogene Erwerbungsstrategie.

Ein Raum der Ausstellung wird dem Andenken des 2010 verstorbenen Bonner Künstlers Martin Noël gewidmet sein. Er war Mitglied im Erwerbungskreis der Stiftung und hat sich in vorbildlicher Weise für deren Ziele engagiert. Noëls Schaffen im Bereich des großformatigen Holzschnitts war stilistisch geprägt von der organischen Konkretion. Die zeitgenössische Druckgraphik hat in ihm einen ihrer bedeutendsten Protagonisten verloren.


20 Jahre Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung
27. September bis 9. November 2014