Der Marmor des 20. Jahrhunderts

Sichtbeton ist wohl das Gestaltungsmittel, das Architekten und "Laien" am kontroverstesten sehen: Ist es für die einen der Baustoff, der der Moderne die freie Form nicht nur ermöglichte, sondern auch ihr Zustandekommen anschaulich zeigte, ist es für den anderen das Synonym für die Bausünden der Vulgärmoderne: Schade, dass Beton nicht brennt.

Wer für den Beton brennt, bekommt ab dem 11. Dezember in Stuttgart etwas zu sehen: Dann wird nämlich die Ausstellung "Sichtbeton, Betrachtungen. Ausgewählte Architektur in Deutschland" eröffnet. Sie basiert auf der gleichnamigen Publikation "Sichtbeton, Betrachtungen", herausgegeben von Rüdiger Kramm und Tilman Schalk, Karlsruhe, mit Fotos von Bernd Seeland und Christoph Engel. In der Publikation sind fünfzig Bauwerke der letzten fünfzig Jahre in Deutschland dokumentiert. Die Auswahl der Projekte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, versucht aber, einen Querschnitt der Betonarchitektur zu zeigen, der als gelungen betrachtet werden kann. Der Schwerpunkt liegt fraglos auf Bauwerken der letzten zehn Jahre.

Für diese Publikation wurden alle Projekte von den beiden Fotografen Bernd Seeland und Christoph Engel mit dem Ziel neu fotografiert, eine einheitliche Bildsprache zu erreichen. Durch diese Art der Herangehensweise entstanden Bilder, die durch die individuelle Betrachtung der Fotografen sowohl dokumentieren als auch interpretieren. Leider konnten einige bemerkenswerte Bauten der Vergangenheit nicht dokumentiert werden, da ihr Sichtbeton mittlerweile hinter einem dicken Anstrich oder gar hinter einer Putzfassade verschwunden ist.


Sichtbeton, Betrachtungen.
Ausgewählte Architektur in Deutschland

12. Dezember 2007 bis 18. Januar 2008
Wechselraum Bund Deutscher Architekten BDA
Zeppelin-Carré, Friedrichstr. 5, D 70174 Stuttgart

22. Dezember 07 bis 1. Januar 08 geschlossen
Di bis Fr 10.00 - 13.30 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr
Do bis 20.00 Uhr, Sa, So 11.00 - 17.00 Uhr