Zeitgenössische Kunst und Kalligraphie aus Sharjah

Die Kunst aus den Arabischen Ländern ist zu weiten Teilen immer noch ein "Buch mit sieben Siegeln" - zu sehr blieb sie abgeschottet von der Wahrnehmung durch den Westen. Erst in den letzten Jahren konnte sich die Einblicknahme langsam weiten. Vor allem durch die boomenden Städte am Golf entstehen nunmehr neue Kunstzentren.

Das Emirat Sharjah emanzipiert sich zunehmend von den größeren Nachbarn Abu Dhabi und Dubai. Allein an seinem Flughafen zählt man mittlerweile jährlich mehr als drei Millionen Menschen. Im Jahr 1998 wurde Sharjah unter dem Patronat der UNESCO zur Kulturhauptstadt der arabischen Welt auserwählt. Tatsächlich gilt der Baedeker-Redaktion die Stadt gleich auf Seite eins als kultureller High-Performer unter den Reisezielen im neuen Emirate-Reiseführer.

Seit 1972 wird das Emirat Sharjah von Scheich Sultan Bin Mohammed Al Qassimi, Emir von Sharjah, regiert. Der promovierte Historiker und Geograf, Träger von sieben Ehrendoktortiteln ausländischer Universitäten, gilt als ein großer Förderer der Kunst und des Dialogs der Kulturen. Er gründete zwei Universitäten, an die 20 Museen, darunter das Museum für zeitgenössische arabische Kunst und das Sharjah Art Museum, sowie die mittlerweile größte Buchmesse des arabischen Raums.

Die Ausstellung, zu der auch ein Katalog erscheint, entsteht zusammen mit Hisham Al Madhloum und damit dem Museum für zeitgenössische arabische Kunst in Sharjah. Gerade war das Emirat Sharjah mit einer Sonderschau auf der Art Karlsruhe vertreten. Ein größerer Teil der dort ausgestellten Exponate wird in die Ausstellung im Ludwig Museum in Koblenz wechseln, wobei eine Reihe weiterer Werke junger Künstler hinzukommen.

Ziel ist eine Präsentation wichtiger Positionen arabischer Gegenwartskünstler. Überdies wird ein Ausstellungsbereich mit arabischer Kalligraphie geschaffen. Dieser Bereich zählt traditionell - und bis in die Gegenwart - zu den wichtigsten künstlerischen Disziplinen. Es fehlen andererseits aber auch nicht eine kleinere Dokumentation traditioneller arabischer Kunst, die sich auf Keramik- und Stoffarbeiten konzentrieren wird, sowie eine kostbare Sammlung geographischer Karten aus der Golfregion und dem Vorderen Orient, welche aus dem persönlichen Besitz von Al Qassimi stammen.


Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.

Emirates Contemporary

5. Mai bis 15. Juni 2008