Wozu Bilder?

"Wozu Bilder?" – eine in heutiger Zeit geradezu radikale und zugleich kesse Frage. Die Ausstellung gleichen Titels thematisiert die überaus vielfältigen Gebrauchsweisen der Fotografie anhand von 400 herausragenden, auch skurrilen, gelegentlich abseitigen doch immer überraschenden Aufnahmen aus einer namhaften Privatsammlung Süddeutschlands.

"Die Welt nach Hause bringen"; "Gedenken"; "Klassifizieren"; "Dokumentieren"; "Erregen" – so lauten einige wenige der Topoi, die Beispiele historischer Fotografie zu inhaltlichen Bilder-Tableaus gruppieren.

"Wozu Bilder? Gebrauchsweisen der Fotografie" in der Villa Merkel dreht die gewohnten Perspektiven auf das Medium um. Die Exponate sind nicht danach ausgewählt, was auf ihnen zu sehen ist oder welche Sujets sie bieten, sondern vielmehr nach ihren Gebrauchs- und Verwendungsformen, die in großer Breite sichtbar werden.

Etwa, dass mit Hilfe der Fotografie Natur erforscht oder verklärt werden kann, Menschen erinnert werden oder ihnen polizeilich nachgespürt wird. Unter der Rubrik "Scherzen" findet sich Unterhaltsames. Bilder, die amüsieren, die zum Lachen anregen. Sie hat es bereits vor Erfindung der Fotografie gegeben.

Doch erst die Fotografie macht es möglich (Montage/Mehrfachbelichtung/...) eine Dame eine Schachpartie gegen sich selbst austragen zu lassen. Die Fotografie hat die Fähigkeit, das Unmögliche glaubwürdig erscheinen zu lassen...

Ausstellung und Katalog gehen zurück auf ein Projektseminar an der Universität Konstanz, das unter der Leitung von Bernd Stiegler und Felix Thürlemann im Wintersemester 2012/13 und Sommersemester 2013 stattfand.

Wozu Bilder?
Gebrauchsweisen der Fotografie
15. Dezember 2013 bis 16. Februar 2014