Wiener Starregisseur Wolfgang Glück †

Der Wiener Starregisseur Wolfgang Glück ist am 13. Dezember im Alter von 94 in Wien gestorben.  Der Name Glücks steht für den Aufschwung  des österreichischen Films noch lange bevor Virgil Widrich, Stefan Ruzowitzky, Götz Spielmann und sein Schüler Michael Haneke bei den Oscars zu Ehren kamen. Glück wurde bereits 1987 für „38 – Auch das war Wien“ für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Es war der Höhepunkt einer arbeitsreichen Karriere.

Der umtriebige Regisseur realisierte mehr als 100 Theaterinszenierungen, rund 80 abendfüllende Filme und über 400 Fernseharbeiten in Deutschland und Österreich. Er zählte damit zu den produktivsten Vertretern seines Fachs. 

Glück wurde am 25. September 1929 in Wien in ein großbürgerliches Elternhaus hineingeboren. Der Vater war Verlagsbeamter und Schriftsteller und gehörte zum intellektuellen Kreis um Karl Kraus und Adolf Loos.   

1957 wurde er als ständiger TV-Regisseur zum eben erst entstandenen österreichischen Fernsehen geholt. Im selben Jahr führte er auch erstmals Regie bei Spielfilmen. Ab den 1960er Jahren wandte sich Glück immer mehr der Literatur – hauptsächlich der österreichischen – zu, er verfilmte etwa Peter Handke, Thomas Bernhard, Peter Henisch, Ingeborg Bachmann und H. C. Artmann. Die „Traumnovelle“ (1969) mit Karlheinz Böhm etwa und auch die Arthur-Schnitzler-Verfilmungen „Komtesse Mizzi“ und „Literatur“ mit Christine Ostermayer, Otto Schenk und Helmuth Lohner gehören hier zu den herausragenden Arbeiten. 

Daneben arbeitete er aber auch weiterhin am Theater, darunter in Metropolen wie Berlin, Hamburg und Frankfurt und von 1969 bis 1975 am Wiener Burgtheater. Außerdem begann er Ende der 1960er Jahre, auch Opern zu inszenieren, so etwa Gerhard Wimbergers „Fürst von Salzburg Wolf Dietrich“ 1987 für die Salzburger Festspiele. Beim Film gelang Glück 1981 mit der Torberg-Adaption „Der Schüler Gerber“ mit Gabriel Barylli in der Titelrolle der internationale Durchbruch.  

1994 begann er zudem, an der Wiener Filmakademie zu lehren, die er von 1997 bis 2001 auch leitete. Parallel, von 1971 bis 2003, war er auch stets Lehrbeauftragter am Institut für Theater- und Filmwissenschaft der Uni Wien.