Die Ausstellung in der Galerie Quadrart Dornbirn zeigt vier Vorarlberger Künstler:innen, die erstmals miteinander in Dialog treten. Es sind dies Cäcilia Falk, Ferdinand Ruef, Veronika Schubert und Georg Vith. Ihre Arbeiten bieten Raum für das Eintauchen in unterschiedliche Erzählstrukturen, aber durch die Herstellung von Serien bekommen quasi alle gezeigten Werke den Charakter einer Zeitaufzeichnung und sind so Dokumente der Hinterfragung auf verschiedene Möglichkeiten des Zugangs. So unterschiedlich sich die einzelnen Ansätze auch vordergründig zeigen, so viele Gemeinsamkeiten sind in ihnen verborgen. Die vier Künstler:innen bilden eine „Erzählgemeinschaft“.
Cäcilia Falk (*1963) ist in Warth am Arlberg, Bezau und Schwarzenberg aufgewachsen. Von 1982 bis 1987 besuchte sie die Meisterklasse von Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Derzeit ist sie im Bregenzerwald, wo Gouachen auf Papier entstehen. Hier hält sie sich für einige Monate in einem alten Bauernhaus auf, wo sie inmitten einer kraftvollen Natur viel Ruhe zum Arbeiten findet. Bald will sie wieder Ölbilder malen. Seit 2001 lebt und arbeitet die Künstlerin in Wien.
Ferdinand Ruef (*1966) ist seit 1992 als freischaffender Künstler in den Bereichen Keramik, Konzeptkunst und Zeichnung tätig.
Gedruckte Restsätze auf "verzeichneten" und verschnittenen Skizzen und Zeichnungen, Originale, die recycelt werden. Motiv und Text treffen zufällig aufeinander, jedes Buch ist ein Unikat, durch unterschiedliche Überlagerungen von Text und Bild hat jedes Buch seine eigene Geschichte. Ein loser "Faden" führt durch die Textfragmente, jedes Buch ist fortlaufend nummeriert, aufräumen, ausräumen, Platz schaffen. Ferdinand Ruef lebt und arbeitet in Wolfurt.
Veronika Schubert (*1981) arbeitet als freischaffende bildende Künstlerin und Animationsfilmerin.
Sprache in gesprochener und geschriebener Form ist häufig das Ausgangsmaterial ihrer Arbeiten, darunter Trickfilme, Videos, Fotografien, Collagen, Text- und Textilarbeiten.
Veronika Schubert sammelt Sätze. Aus diesen einzelnen Sätzen collagiert sie eine neue Struktur, die sich meist einer konkreten Handlung und gewohnten Erzählformen verweigert. Stattdessen werden Strukturen und Muster sichtbar. Nicht selten werden Fernsehformate humorvoll unter die Lupe genommen oder in ihrer grundsätzlichen und spezifischen Struktur entlarvt.
Ihre Spezialität sind Animationsfilme, die großteils in Handarbeit entstehen und anschließend digital veredelt werden. Veronika Schubert lebt und arbeitet in Wien.
Die kreditkartengroßen Zeichnungen von Georg Vith (*1959) sind Konzentrate. Mithilfe einer selbstgebauten Camera Obscura - als Zeichenkamera eingesetzt - reduziert er Wahrnehmungsinhalte auf das Wesentliche. Umrisse, Schemen bekommen ein anderes Gewicht. Der Blick durch die Kamera stellt die Dinge auf den Kopf. Und genau das ermöglicht einen neuen Zugang zum Wahrgenommenen. (Rupert Tiefenthaler)
Viths Intention ist es, mit dieser Arbeit eine Verbindung zwischen dem Zeichnen, also dem unmimimetischsten Empfinden bzw. Ausdrucksvermögen, und jenem genauen Beobachten und Abbilden, das durch die Camera möglich wird, herzustellen. Gleichzeitig ist es aber auch eine Infragestellung des Gesehenen, denn durch den Einsatz von Schärfe und Unschärfe entstehen neue Aspekte. Randbereiche und Überlappungen werden wichtig, Farbeindrücke entstehen und Grauzonen werden durch den Filter des Objektivs ausgeblendet. Georg Vith lebt und arbeitet in Dornbirn.
Auf Einladung #11
Welten des Narrativen
14. September bis 17. November 2024
Kurator: Georg Vith, Dornbirn
Vernissage: Samstag, 14. September 2024, 17.00 bis 19.00 Uhr
Musik: Manfred Vith (p), Markus Huemer (b), Erich Peter (r)
Finissage: Sonntag, 17. November 2024, 11 Uhr
Lesung mit Karl-Heinz Pichler
Musik: Manfred Vith, Marcus Huemer
Öffnungszeiten: geöffnet bis 13. Oktober: Do bis Sa 16-18 Uhr, danach bis 16. November jederzeit nach Vereinbarung