Weggefährten

Im Herbst 2008 wird Ayse Erkmen mit einer umfangreichen Werkschau im Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen sein. Die Konzeptkünstlerin nimmt die räumlichen Gegebenheiten des Hauses als Ausgangspunkt der Ausstellung und bahnt sich dabei einen Weg von Außen nach Innen zum eigentlichen Ausstellungsraum im 1. Obergeschoss des Ostflügels.

Durch Interventionen und Installationen – mit einer Fassadenarbeit als Auftakt – verknüpft Erkmen die zum Hauptausstellungsraum führenden Räume des Museums. Sie schafft irritierende Situationen, indem sie subtil auf die konkreten Bedingungen und die damit verknüpften metaphorischen Bedeutungen des Ortes Bezug nimmt. Neben Skulpturen und einer sich mit früheren Werken verschränkenden großen Installation wird ihr filmisches Œuvre vollständig zu sehen sein.

Die Künstlerin ist 1949 in Istanbul geboren und absolvierte 1977 die Staatliche Kunstakademie im Fach Skulptur. Sie nahm 1989 und 1995 an den Biennalen in Istanbul teil und wurde 1993/94 vom DAAD zum Berliner Künstlerprogramm eingeladen. Es folgten zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowie Einladungen zu Biennalen: in Deutschland, Schweden und der Schweiz ("Kuckuck", Kunstmuseum St. Gallen) u. a.

Aufsehen erregte neben Erkmens Beitrag für Skulptur.Projekte in Münster 1997 besonders ihr Projekt "Shipped Ships" in Frankfurt am Main 2001 für die Kunstreihe "Moment – temporäre Kunst im öffentlichen Raum" der Deutschen Bank AG. 2002 erhielt sie den Maria Sibylla Merian-Preis vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Ab 1998 lehrte sie an der Universität Kassel und hatte ab 2000 eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main inne. Die Künstlerin lebt in Istanbul und Berlin.


Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch/englisch, ca. 176 Seiten mit 110 Abbildungen, davon 70 in Farbe) mit 5 Essays, 40 detaillierten Werkanalysen und einer kommentierten Biografie.

Ayse Erkmen – Weggefährten
13. September 08 bis 8. Februar 09