Video Vision

Im Jahr 1969 richtete das Museum Folkwang ein Schnittstudio für Videofilme ein. Damit wurde das Museum Folkwang als erstes Museum Deutschlands zu einem Produktionsort für das damals noch junge Medium. Das Archiv des 1994 geschlossenen Studios wurde in den letzten Jahren digitalisiert und aufgearbeitet. Mit der Einrichtung des neuen Videostudios erschafft das Museum Folkwang erstmals einen neuen Raum für die Sammlung der Film- und Videokunst sowie für wechselnde Positionen aktueller Medienkunst.

Das Studio von 1969 – eingerichtet unter der Leitung des damaligen Direktors Paul Vogt – wurde für im Wesentlichen museumspädagogische und dokumentarische Zwecke eingesetzt. Filme über Kunstwerke wurden gedreht, Interviews mit Fotografen aufgezeichnet. Das Medium Videofilm sollte dazu beitragen, die Institution Museum zu öffnen und die Kunst dem Leben näher zu bringen. Die erste Sammlungspräsentation Video Vision erinnert an die Anfänge des Videostudios und die Medienexperimente der 1970er und 1980er Jahre. Die Auswahl zeigt künstlerische Videoarbeiten, die im Folkwang Videostudio produziert wurden. Zugleich macht ein neueingerichteter Archivraum das Spektrum der vielfältigen Produktionen des Studios sichtbar.

In der Neupräsentation "Video Vision" werden unter anderem Arbeiten von Klaus Osterwald (Wand, 1979); Barbara Hammann (Tanz für zwei Füße, 1981), Volker Anding (TV-Trilogie, 1987) oder Jochen Gerz (Video / Opernhaus, 1982) präsentiert. Ein Besonderheit sind die Filme, Videoinstallationen und Performances, die während der Ausstellung Szene Rhein-Ruhr (1972) in der Gruga-Anlage und den Videowochen (1979) entstanden sind. Eine Entdeckung im Archiv des Videostudios ist der Film "When love is wrong I don"t want to be right" (1980) von Michael Buthe, in dem er den Schauspieler Udo Krier in einer orientalisch anmutenden Parallelwelt agieren lässt. Der Film wird in dem Screening "Studiozeit" der Reihe Folkwang Video nach der Eröffnung am 30. November 2012 vorgestellt werden und danach in der Präsentation zu sehen sein.

Video Vision – Studiojahre 1969 – 1994
Sammlung Zeitgenössische Kunst
17. November 2012 bis 7. April 2013