US-amerikanischer Videokünstler Bill Viola †

Der New Yorker Videokünstler Bill Viola ist  am vergangnenen Freitag im Alter von 73 Jahren verstorben. Gemäss verschiedener Medienberichte sind die Folgen einer Alzheimer-Erkrankung die Todesursache. 

Bill Viola erblickte am 25. Januar 1951 im New Yorker Stadtteil Queens das Licht der Welt. Seit ersten Experimenten in den 1970er Jahren gilt er als Pionier der Videokunst. Er beschäftigte sich in seinen Arbeiten mit Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt. Seine Bilder nannte Viola "visuelle Gedichte“.

Berühmt wurde unter anderem "Nantes Triptych“, ein Triptychon aus drei Videobildschirmen, die eine Gebärende, einen im Wasser treibenden verschwommenen Mann und seine Mutter auf dem Sterbebett ihres Pflegeheims zeigten. 

Das Museum für Moderne Kunst Frankfurt beauftragte Viola 1990, eine permanente Video-Klang-Installation für einen Raum des Museums zu realisieren. Zur Eröffnungsausstellung gab es die Weltpremiere des Raumes "The Stopping Mind" (1991). Über vier Video-Beamer werden hier auf vier im Quadrat angeordnete Videoleinwände rasend bewegte, teils verwischte und von lauten Geräuschen begleitete Bilder verschiedener Realitätsbereiche projiziert. Der Betrachter, der sich innerhalb der vier Screens aufhält, hört nach plötzlichem Stillstand der Videobilder eine Stimme, die in monotonem Gleichklang einen Text über das Bewusstsein des Menschen spricht. Viola führt den Betrachter mit seiner Installation sukzessive zu einer intensiveren Wahrnehmung des Selbst und der Welt  

1995 wurde Viola eingeladen, eine Installation für den Pavillon der Vereinigten Staaten auf der 46. Biennale von Venedig zu konzipieren. "Buried Secrets"wurde anschließend in der Kestnergesellschaft Hannover gezeigt. Im Jahr 1997 begann die Retrospektive "Bill Viola: A 25-Year Survey Exhibition", organisiert vom Whitney Museum of American Art, mit Ausstellungen im Los Angeles County Museum of Art (1997), Whitney Museum of American Art, New York (1998), Stedelijk Museum, Amsterdam (1998), Museum für Moderne Kunst, Frankfurt (1999), San Francisco Museum of Modern Art (1999) und im Art Institute Chicago (1999–2000)

Auch viele andere internationale Ausstellungen seiner Werke fanden viel Beachtung, darunter 2017 auch in Florenz, wo er bereits in den 1970er Jahren gearbeitet hatte, oder in den Hamburger Deichtorhallen, im Pariser Grand Palais umd im Museum Of Modern Art in New York. Und 2016 hatte Viola noch das Werk "Mary“ über die Schmerzensmutter Maria als Dauerinstallation für die St.-Pauls-Kathedrale in London geschaffen.