Universität für angewandte Kunst Wien: Miriam Cahn nahm Oskar-Kokoschka-Preis 2024 entgegen

Im Rahmen der Festveranstaltung am Freitag, den 1. März, nahm Miriam Cahn den Oskar-Kokoschka-Preis 2024 entgegen. Die Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien und Vorsitzende der Jury, Petra Schaper Rinkel, lud ins AIL - Angewandte Interdisciplinary Lab in der Otto Wagner-Postsparkasse, wo sie der Schweizer Künstlerin den Staatspreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst überreichte.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt die Publizistin Nina Schedlmayer. Sie hob hervor, dass die Ausnahmekünstlerin in ihrer Arbeit stets ihre künstlerische Präzision und ihre enorme Schaffenskraft mit ihrem gesellschaftspolitischen Engagement auf einzigartige Weise verbinde. „Der Blick ist wesentlich in Cahns Arbeiten: Wir blicken ihre Werke an und ihre Werke blicken uns als Betrachter:innen an.“, so Schedlmayer. Nicht zuletzt spiegle sich das auch in den Titeln von Cahns Arbeiten wider. Die Kulturpublizistin schloss ihre Laudatio mit den Worten: „Deine Kunst greift uns an, schaut uns an. Sie ist im besten Sinne distanzlos. Danke dafür.“

Rektorin Schaper Rinkel wies auf die Besonderheit des Oskar-Kokoschka-Preises hin, der seit dem Jahr 1980 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gestiftet und alle zwei Jahre an nationale oder internationale Künstler:innen vergeben wird: „Die unabhängige Jury hat sich für eine Künstlerin entschieden, die das Radikale, das Eigensinnige, das Subjektive mit gesellschaftlichen Fragen verbindet. Ihr Zorn wirkt als Kraft der Veränderung. Miriam Cahn wirkt, lebt und arbeitet als „Zwiespaltspezialistin“.

Die Künstlerin nahm die Auszeichnung, wie sie selbst sagte „gerührt“ und „dankbar“ entgegen, formulierte aber auch ihr Unverständnis und ihre Wut über das Verhalten und die Haltung sehr vieler Protagonist:innen in der Kunstwelt seit dem 7. Oktober 2023, dem grauenhaften Angriff der Hamas auf Israel: „Ich schäme mich dafür.“
Abschließend kündigte Cahn an, das Preisgeld in der Höhe von 20.000 € zu stiften, „an eine Künstlerin, die ihre Ausbildung beendet hat. Der Betrag soll ermöglichen, dass diese Künstlerin Künstlerin sein kann.“