«Und die alten Formen stürzen ein»

Um 1800 formiert sich die Zivilgesellschaft, wie wir sie heute kennen. Das selbstbewusste Bürgertum gründet zahlreiche Vereine und Bildungsstätten, so auch die Kunstgesellschaft Luzern 1819, um ein Bildarchiv für die Bevölkerung anzulegen. Die Sammlungspräsentation «Und die alten Formen stürzen ein» thematisiert zum Jubiläum diese revolutionäre Epoche im Sinne von Friedrich Schillers Zitat.

Der Umbruch der sozialen und politischen Verhältnisse wirkt sich auch auf die Kunst aus. Am deutlichsten wird der Wandel an der Gattung des Porträts, das von höfischem Pomp und zeremonieller Strenge zu bürgerlicher Lebenshaltung und Innigkeit wechselt. Die Historienmalerei wendet sich neuen Stoffen und die religiöse Kunst anderen Darstellungsformen zu. Italien mit seinen antiken Städten und dem wärmeren Klima bleibt weiterhin Vorbild und Sehnsuchtsland vieler Künstlerinnen und Künstler, doch auch die Schweiz, umgeben von absolutistischen Ländern und als Heimat Wilhelm Tells, wird zum Ort republikanischer Freiheit und bukolischer Idylle stilisiert.

Mit Werken von Johann Jakob Biedermann, Peter und Samuel Birmann, Joseph Anton Maria Christen, Melchior Paul von Deschwanden, Felix Maria Diogg, Johann Heinrich Füssli, Rudolf Heinrich Füssli, Anton Graff, Louis Aimé Grosclaude, Heinrich Hauser, Gabriel Ludwig Lory, Johann Baptist Marzohl, Sigismund Meyer von Schauensee, Jakob Christoph Miville, Hans-Jakob Oeri, Ignaz Pfyffer von Altishofen, Clara Reinhard, Josef Reinhard, Léopold Robert, Jost Schiffmann, Augustin Schmid, Franz Schrotzberg, Ludwig Vogel, Johann Georg Volmar, Jakob Samuel Weibel, Johann Melchior Wyrsch


Und die alten Formen stürzen ein
Kunst um 1800 aus der Sammlung
9. März bis 17. November 2019