Überleben in einem vergessenen Land

WestLicht. Schauplatz für Fotografie und Ärzte ohne Grenzen zeigen die Ausstellung Kongo - Überleben in einem vergessenen Land, mit Fotografien die auf Susan Schulmans wiederholten Reisen durch die Demokratische Republik Kongo entstanden sind. Mit rund 70 Aufnahmen bringt Schulman den Betrachtern auf einfühlsame Weise das alltägliche Leben der Bewohner des Kongo näher. Susan Schulman ist eine international anerkannte Fotojournalistin, die auf dokumentarische Fotografie spezialisiert und vor allem in Konfliktgebieten tätig ist.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Menschen und ihr schwieriger Alltag: Susan Schulman zeichnet das Porträt einer Bevölkerung, die versucht, trotz widriger Umstände zu überleben. "Meine erste Reise in dieses Land machte mich zwar unglaublich wütend darüber, wie diese Menschen leben müssen, aber ich entwickelte auch eine große Bewunderung für die Überlebenskraft der Kongolesen", sagt die Fotografin nach mittlerweile fünf Reisen durch den Kongo.

Obwohl in der Demokratischen Republik Kongo heute ein Friedensprozess in Gang ist, bleibt ein großer Teil der Bevölkerung nach wie vor direkter Gewalt durch verschiedene bewaffnete Gruppen ausgesetzt und ohne jeglichen Zugang zu medizinischer Hilfe. Susan Schulman hat auch Hilfsprojekte von Ärzte ohne Grenzen im Kongo besucht und die Arbeit der Teams dokumentiert. Die Organisation leistet in verschiedenen Teilen des Landes seit 1982 medizinisch-humanitäre Hilfe. Die Aktivitäten umfassen Ernährungshilfe, HIV-Therapie, Hilfe für Opfer von sexueller Gewalt, chirurgische Eingriffe, Impfkampagnen und Nothilfe nach dem Ausbruch von Epidemien.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) ist die weltweit größte private medizinische Hilfsorganisation. Sie wurde 1971 gegründet und leistet in Ländern medizinische Nothilfe, in denen die Gesundheitsstrukturen zusammengebrochen sind oder Bevölkerungsgruppen unzureichend versorgt werden.

Susan Schulman – geboren 1961 in New York, lebt seit 1990 in London. Studierte Kunst am "San Francisco Art Institute". Ausstellungen in Los Angeles, San Francisco und New York. Schulman war im Filmbereich tätig, wo sie sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme realisierte, bevor sie sich 1997 dem Fotojournalismus mit Schwerpunkt auf Krisen- und Kriegsgebieten zuwandte. Ihre Reisen haben sie u. a. nach Afghanistan, in den Sudan, nach Sierra Leone und Nicaragua geführt. Durch multimediale Events lenkt die ebenso engagierte wie leidenschaftliche Chronistin die öffentliche Aufmerksamkeit auf vergessene Krisen wie den Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo.

Susan Schulman - Kongo
Überleben in einem vergessenen Land
11. Dezember 2009 bis 17. Januar 2010