Über die Tierwelt und die Archaik zur großen einfachen Form

Heinz Theuerjahr (1913–1991) zählt zu den bedeutendsten Künstlern aus dem Bayerischen Wald. Der Maler, Grafiker und Bildhauer übersiedelte nach dem Kunststudium in Berlin Anfang der 1940er Jahre nach Waldhäuser, wo er später mit Georg Philipp Wörlen und anderen die Donau-Wald-Gruppe gründete. Im Zentrum seines Schaffens steht die figurative Darstellung, für die er eine formal reduzierte und klare Bildsprache entwickelte. In der selbst gewählten Einsamkeit schuf er mit einer starken Konzentration ein bedeutendes Werk, das Aura und Seele der Kreatur zum Inhalt hat. Dazu musste er vierzehn Mal auf den Afrikanischen Kontinent aufbrechen, um über die Tierwelt und die archaischen Formen Ägyptens zu seiner Aussage der großen einfachen Form zu finden.

Ein großer Teil seines bildhauerischen Schaffens besteht aus figürlichen Tierplastiken, von denen viele in öffentlichem Besitz sind.

Anlässlich seines 110. Geburtstages zeigt das Museum Moderner Kunst Wörlen in Passau (MMK Passau) im Skulpturenraum eine Auswahl seiner Werke aus dem Besitz der Kulturstiftung der ZF Passau GmbH. Die Ausstellung wird kuratiert von Anna Wagner M.A., Mitarbeiterin im MMK und in der Kulturstiftung der ZF Passau. Rund zwanzig Druckgrafiken und Zeichnungen sowie Bronzeplastiken geben Theuerjahrs Eindrücke von Afrika wieder.

Darstellungen der Landschaft Ägyptens und der Tierwelt der Savannen werden ergänzt durch Arbeiten, die die Verbundenheit des Künstlers zur heimischen Fauna zeigen.

Seit ihrer Gründung 1986 hat sich die Kulturstiftung der ZF Passau neben der Förderung von kulturellen Angeboten in Ostbayern auch die Sammlung von Kunst aus dem ostbayerischen Raum zum Ziel gesetzt. Im Rahmen einer Neuausrichtung will sich die Kulturstiftung auch ein Stück weit öffnen und durch Ausstellungen einen Einblick in ihren Bestand geben.

Aus der ZF Kulturstiftung: Heinz Theuerjahr
MMK Wörlen, Passau
16.9.-15.11.
Di-So 10-18