In 20 Minuten aus der Stadt in die Berge: Ab gestern, dem 2. Dezember 07, können Touristen und Innsbrucker genau das mit der neuen Hungerburgseilbahn, die am 1. Dezember feierlich eröffnet wurde. Die vier Stationen der Standseilbahn mit ihren spektakulären Dächern wurden nach Plänen von Zaha Hadid Architects (London) in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren Bollinger + Grohmann (Frankfurt) errichtet.
Auf 568 m Seehöhe aus dem Herzen der Stadt startet die neue Hungerburgbahn los auf 857 m Höhe. Und dann gehts mit der Nordkettenbahn weiter auf 2.274 m Seehöhe. Sie bietet Platz für 130 Personen, befördert bis zu 1.200 Personen pro Stunde und braucht nur knapp acht Minuten von der Talstation Congress Innsbruck über die Stationen Löwenhaus und Alpenzoo bis zur Bergstation Hungerburg.
Die neue Hungerburgbahn stammt aus der "Architektenfeder" der weltweit renommierten, in London lebenden Zaha Hadid, die auch schon Innsbrucks "Wahrzeichen" Bergisel-Schanze geplant hat. Das Projekt kostete rund 50,6 Millionen Euro. Die Formen der vier von Hadid entworfenen Haltestellen erinnern an riesige künstliche Organe, deren Tragstruktur auf einer Stahlkonstuktion beruht: Im Raster von 1,25 Metern sind Stahlspanten angeordnet, deren Außenkontur mit nur 60 Millimetern Abstand exakt der Hüllfläche folgt. Zwischen diesen Querspanten wurden Längsspanten geschweißt, so dass ein Trägerrost aus bis zu drei Meter hohen Blechen entsteht. Alle Informationen für den Zusammenbau wurden direkt auf die Stahlplatten übertragen.
Die spiegelglatten Außenhüllen bestehen aus 1.100 Glaspaneelen. Jedes ist ein doppelt gekrümmtes Einzelstück, das jeweils durch eine eigene Negativform aus gebogenen Stahlrohren manuell hergestellt wurde. Diese Fertigung wurde dank digitaler, parametrischer Planungs- und Fertigungsmethoden überhaupt rational realisierbar.