Sammler sammeln für das Museum

Neben den bedeutenden Schenkungen von Gemälden und Skulpturen, die das Kunstmuseum über die Jahre hinweg entgegennehmen durfte, geht nämlich oft vergessen, dass auch die graphische Sammlung vom Engagement privater Sammler profitierte. Da Zeichnungen und Druckgraphiken aus konservatorischen Gründen nicht dauerhaft ausgestellt werden können, bleiben diese Geschenke etwas verborgen.

Doch was wäre die graphische Sammlung ohne die geschenkten Werke von Eugène Delacroix und Pierre Bonnard, von Pablo Picasso und Joan Miró, von Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee bis hin zu Richard Artschwager und Pedro Cabrita Reis.

Für einmal wird eine Auswahl von Zeichnungen nicht nach kunsthistorischen Gesichtspunkten, sondern nach ihrer Herkunft aus Schenkungen und Legaten präsentiert. Dies wirft ein Licht auf die Geschichte des Kunstvereins, sowie auf die Sammlungstätigkeit wichtiger Persönlichkeiten. Andererseits erlaubt dieses Vorgehen ungewohnte und überraschende Gegenüberstellungen, die wiederum den kunsthistorischen Dialog bereichern. Die Geschichte der Sammlung ist stets auch die Geschichte der Persönlichkeiten, die sie aufgebaut haben, die Geschichte ihrer Begeisterung für die Kunst, ihrer Beziehung zum Museum und der Wertschätzung, die sie ihm entgegengebracht haben.

Bedeutende Winterthurer Familien, wie Bühler, Hahnloser, Reinhart und Wolfer legten mit ihren Schenkungen den Grundstein für die graphische Sammlung. Die Schenkungen von Sammlern, wie Friedrich-Jezler, Burgauer und Rentsch zeigen, dass das Museum und seine Sammlung auch über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen und unterstützt wurden. Neben diesen grossen Sammlernamen wird in der Auswahl auch an weniger bekannte Schenkungen aus der jüngeren Vergangenheit erinnert. Einige versprochene Werke weisen sogar weiter in die Zukunft.

Sammler sammeln für das Museum
Geschenke an die Graphische Sammlung
16. Januar bis 1. April 2013