Rudi Hurzlmeier – Meisterwerke der komischen Periode

31. Mai 2011
19.03.2011 bis  05.06.2011
Bildteil

Mit viel Witz und ironischem Augenzwinkern nimmt Rudi Hurzlmeier Anleihen bei den Großen in der Kunst – auch bei den Romantikern. Seine Vielseitigkeit erlaubt ihm, verschiedene Stilrichtungen zu kopieren und Anleihen von Caspar David Friedrich und Monet in ein und demselben Bild zu verarbeiten. Hurzlmeiers großformatige Bilder, die Cartoons und Comics erheben die Grenzüberschreitung zum Prinzip und provozieren beim Betrachter eine produktive Überraschung, die oft nicht nur fröhlich sondern auch nachdenklich macht.

Die Zitate klassischer Malerei in seinen Arbeiten spielen mit Klischees und Erwartungen der Betrachter. Der abgründige, philosophische oder auch fast pornographische Witz entsteht durch überraschende und absurde Details, welche der Bildaussage eine völlig neue Richtung geben. Rudi Hurzlmeier liebt die Lust am Grauen. Er schockiert unverhohlen das Publikum mit seinen abgründigen, erotischen und oftmals surreal anmutenden Bildern. Er verstört und verblüfft es zugleich. Durch seine ironische Treffsicherheit und sein umfangreiches kunsthistorisches Wissen bringt er die scheinbaren Gewissheiten des Betrachters ins Wanken und offenbart pointiert die Zwei- bzw. Mehrschneidigkeit aller Dinge.

Der Dichter und Zeichner Robert Gernhardt sah mit Rudi Hurzlmeier eine seiner "Lieblingsthesen" belegt: "Seitdem die bildenden Künstler das ihrer Meinung nach sinkende Schiff "Tafelmalerei" verlassen haben, um rattengleich die Rettungs- und Schlauchboote Installation, Video und Performance zu entern, haben auf dem Dampfer komische Künstler das Steuer übernommen, erprobte Fahrens- und Malermänner wie Michael Sowa, Ernst Kahl und – erraten! – Rudi Hurzlmeier. Jeder von ihnen sorgt auf seine Weise dafür, dass die seit Jahrhunderten erprobten und verfeinerten Täuschungsmittel und Suggestionstechniken der dem Gegenstand verpflichteten, oft geradezu verfallenen Hochkunst durch die aufgewühlte See der Zeit an zukünftige Gestade tradiert werden, zum Nutzen kommender Generationen, wobei Hurzlmeier jenen Künstlertyp verkörpert, dem einst rühmend nachgesagt wurde, er sei ein "Malschwein" bzw. mit einer "Malfaust" begabt. Auf seinen Bildern gibt es zwar jede Menge zu belachen, doch unendlich viel mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern: Schaun Sie mal, dann wer’n Sie sehn."

Rudi Hurzlmeier – Meisterwerke der komischen Periode
19. März bis 5. Juni 2011

Literaturmuseum Romantikerhaus
Unterm Markt 12a, D-07743 Jena
T 0049 (0)4982-49
F 0049 (0)4982-45

Öffnungszeiten:
Di bis So 10 - 17 Uhr